Dieser Artikel beschäftigt sich mit der Pappel. Du erfährst, welche Arten es von der Pappel gibt und wieso sie zu den Weidengewächsen gehören. Woran kann man Pappeln erkennen? Wir klären auf!
Was ist eine Pappel?
Die Pappel gehört zu den Weidengewächsen und besitzen im Gegensatz zu Weiden hängende Kätzchen, breitere Blätter, mehr Staubblätter und werden vom Wind bestäubt.
Pappeln wachsen vorwiegend in Feuchtgebieten.
Im Englischen wird die Pappel als “poplar” bezeichnet.
Blüte und Früchte
Die Pappelblüten sind in Blütenständen gruppiert, die Kätzchen genannt werden und je nach Baum männlich oder weiblich sind.
Nach der Befruchtung bringen die weiblichen Blüten kleine grüne Früchte hervor.
Zitterpappel
Populus tremula
Kennzeichen
- Höhe
- 3 m bis 10(30) m
- Wachstum
- Strauch/Baum
- Splintholzbaum
- Blätter
- eiförmig bis fast kreisrund
- am Rand gekerbt
- flache Blattstiele
- über 5 cm lang
- Kätzchen
- Männliche Kätzchen bis 10 cm lang
Vorkommen
- weit verbreitet
- im Gebirge bis 2000 m
- auf Kahlschlägen
- Waldlichtungen
- Brachland
Wissenswertes
- Zitterpappeln werden selten gepflanzt. Die reiche Samenproduktion und die Flugfähigkeit der mit wollartigen, langen Haaren ausgestatteten Samen sorgen dafür, dass die Zitterpappel jede Freifläche und alle lichten Stellen im Wald erreichen, sofern Gräser und Kräuter den Boden nicht allzu dicht überziehen.
- Nach Waldbränden kommt es meistens zu einem besonders starken Aufwuchs von Zitterpappeln.
- Auch nach der Eiszeit gehörten sie zu den ersten Neusiedlern in den ehemaligen Tundren.
- “Zittern wie Espenlaub”, wie es in einer Redewendung heißt, können die Blätter, weil sie an ihren langen Stielen schon vom leichtesten Windhauch bewegt werden.
Schwarzpappel
Populus canadensis
Kennzeichen
- Höhe
- 20 m bis 30 m
- Wachstum
- Baum
- weitausladende Krone
- starker Stamm
- Rinde
- tieffuchrige Borke
- Blätter
- 3eckig
Vorkommen
Die Reine Schwarzpappel kommt nur noch selten in den Talauen großer Flüsse vor.
Umso zahlreicher und auf unterschiedlichen Standorten sind die Hybridformen aus Schwarzpappel und den amerikanischen Pappelarten verbreitet.
Wissenswertes
- Der verstärkte Pappelanbau in den 50er und 60er jahren war eine Modewelle, die heute längst überwunden ist.
- Die Ablösung anderer heimischer Laubhölzer durch Hybrid-Pappeln und deren Anbau an:
- Ufern
- Wiesenränder und
- Wirtschaftswegen erwiesen sich als Fehler.
- Das schnellwüchsige, aber nur zu Niedrigpreisen absetzbare Massenholz bleibt heute teilweise unverwertet.
- Benachbarte Kulturen leiden oft unter der Konkurrenz der flach ausstreichenden Pappelwurzeln, die dem Boden viel Feuchtigkeit entziehen.
- Die “Pappelwolle” aus der reichen Samenproduktion wird oft als störend empfunden, weshalb bevorzugt vegetativ vermehrte männliche Pappeln angepflanzt werden.
Silberpappel
Kennzeichen
- Höhe
- 15 m bis 35 m
- Wachstum
- Baum
- Rinde
- keine besonders rissige Borke
- Blätter
- eiförmig
- oft 5lappig
- unterseits: weiß- oder graufilzig
Vorkommen
Silberpappeln kommen ursprünglich in den Flußauen im südlichen Mitteleuropa vor und unter anderem im Stromgebiet der Donau.
Die Silberpappel wird zudem als Forstbaum angebaut.
Wissenswertes
- Das Holz der Schwarzpappel ist wertvoller als das anderer Pappelarten und -Sorten.
- Mit einem Höchstalter von 400 Jahren übertrifft sie ebenfalls die anderen Pappeln.
Balsampappel
Populus balsamifera
Kennzeichen
- Höhe
- 10 m bis 30 m
- Wachstum
- Baum
- Blatt
- bis 10 cm breit
- meist herzförmig
- teils mit gestutztem Seitengrund
- Blattrand: grobkerbig-gesägt
- wie Blattstiele meist behaart
- unterseits: weißlich grün; mit starken braungelben hervortretenden Blattadern
- Blüten
- zweihäusig
- Kätzchen
- Knospen
- klebrig
- balsamisch duftend
- Verwendung
- als Forst- und Zierbaum
Exkurs: Weidengewächse
Die Weiden Salix und die Pappeln Populus sind die einzigen Gattungen der Salicaceae, die überwiegend Sträucher und Bäume umfassen.
Es gibt auch zwergwüchsige und sogar wiesenbildende Arten wie die alpinen Netz- und Krautweiden. Salix reticulata und S. herbacea.
Nicht selten markieren die oft einzeln stehenden Weidensträucher oder -bäume feuchte Bereiche wie Wasserläufer oder sumpfige Bergwiesen.
Merkmale
Merkmale der Weidengewächse sind:
- eingeschlechtliche, zweihäusige Blüten (ohne Blütenhülle)
- Blüten sitzen in ährigen Kätzchen
Der oberständige Fruchtknoten entwickelt sich zu einer Kapselfrucht mit zwei oder vier Klappen und vielen kleinen, mit Haarschopf versehenen Samen.
Verwendung
Am bekanntesten ist wohl die Korbweide Salix viminalis, aus deren Zweigen nützliche Dinge geflochten werden.
Zur Zierde werden gepflanzt:
- die Purpurweide
- S. purpurea
- die Salweide
- S.caprea
- die Trauerweide
- S. Babylonica
Als schnellwüchsige Bäume werden Pappeln intensiv kultiviert.
Die wichtigsten Arten sind:
- Schwarzpappel
- Populus nigra
- Silberpappel
- Populus alba
- Zitterpappel
- Espe
- Populus tremula
Standort: Feuchtgebiet
Begriffserklärung
Der Begriff Feuchtgebiet ist recht unscharf. Die UNESCO schlägt folgende Definition vor:
“ Jede Übergangszone zwischen den Wasser- und den Festlandsystemen, in der das Grundwasser nahe unter der Bodenoberfläche liegt oder dieses Gebiet ständig oder zeitweise von flachem Wasser bedeckt ist.”
Die Biologen sprechen in bezug auf die Feuchtgebiete eher von Saumbiotopen oder Ökotonen als von Ökosystemen.
Die größten Feuchtgebiete der Welt liegen in Westsibirien, in Kanada um die Hudsonbai sowie in den Stromgebieten des Amazonas und des Kongo.
Zwischen Land und Wasser
Die unterschiedlichen geomorphologischen Ursachen führen zur Entstehung und Verlandung von Wasserflächen.
Ausschürfungen durch:
- Moränen
- Einsturz unterirdischer Hohlräume
- Senkung der Erdkruste
- Abschnürungen von Flußarmen
- Niederungen mit geringem Gefälle und einem undurchlässigen Untergrund
Bilden günstige Voraussetzungen für die Entwicklung von Feuchtgebieten.
Eine Pollenfalle
Torf ist eine hervorragende Falle für organische Substanzen wie:
- Pollen
- Sporen
- Überreste von Pflanzen und Tieren
- manchmal Menschenleichen
All diese organische Substanzen werden über Jahrtausende unversehrt konserviert.
Die Pollenkörner mit ihrer außergewöhnlichen widerstandsfähigen äußeren Hülle sind der Blütenstand von Pflanzen. Jede Art besitzt sie in unterschiedlicher Form und verschiedenartigem Aussehen.
Ihre genaue Bestimmung ermöglicht die Unterscheidung der Pflanzenarten, die in der Nähe eines Moores existieren.
Die Palynologie, die Wissenschaft der Untersuchung von Sporen und Pollen, nutzt diese Archive in Form von Pollendiagrammen.
In Verbindungen mit anderen Fachrichtungen der Paläontologie kann man damit die ehemaligen Pflanzengemeinschaften rekonstruieren und die Eingriffe des Menschen (Urbarmachung) erkennen.
Das Holz der Pappel
Merkmale
- Rohdichte
- 0,50
- Holzfarbe
- Splint: weißlich bis weißgrau
- Kern: bräunlich bis rötlich
- Beständigkeit
- nicht witterungsfest
- anfällig für Pilze- und Insektenbefall
Eigenschaften
- sehr weich
- leicht porös
- schwindet wenig
- gutes Stehvermögen
- bedingt gut zu trocknen
- neigt zum Werfen
- leicht zu bearbeiten
- mäßig gute Oberflächenbehandlung
- deutliche Jahresringe
- Markstrahlen kaum sichtbar
- Kern weniger dauerhaft als Splint
- nicht witterungsfest
Verwendung
In diesen Bereichen findet Pappelholz Verwendung:
- Zeichentische
- Kunstglieder
- Reißbretter
- Zündhölzer/Streichhölzer
- Verpackungen
- Kistenbau
- Schnittholz
- Furniere
- Sperrfurnier
- Maserfurnier der Schwarzpappel
- Blindholz
- Möbel
- Papier
- Holzwerkstoff
Besonderheiten
- gleichmäßige Holzstruktur
- unauffällige Fladerung
- grobjähriges Holz meist filzig
- Bearbeitung nur mit scharfen Werkzeugen
Pflanzen und Pflegen
Standort
Pappeln stellen keine große Anforderungen an ihren Standort. Wichtig ist jedoch eine ausreichende Lichtzufuhr. Gute wäre, wenn die Pappel auf einem feuchten und nährstoffreichen Boden wachsen kann. Jedoch ist die Pappel im Allgemeinen sehr anpassungsfähig.
Beispielsweise würde sich die Silberpappel schon mit einem sandigen Boden zufrieden geben. Dies kann aber dazu führen, dass Pappel dann strauchförmig wächst.
Je nach Art des Wachstum lassen sich Rückschlüsse auf die Standortbedingungen ziehen.
Wichtig zu beachten ist, dass Pappeln ausreichend Wasser bevorzugen. Da kann es schon mal vorkommen, dass die Flachwurzler Entwässerungssysteme zerstören können.
Wie pflanze ich eine Pappel?
Am besten eignet sich der Herbst zum Pflanzen einer Pappel. Das ausgehobene Loch sollte doppelt so tief und breit wie der Wurzelballen sein.
Nachdem die Baum eingepflanzt worden ist, sollte dieser eingeschlämmt werden. Hilfreich ist zudem ein Stützpfahl, welche den Wachstum des Baumes stabilisieren wird.
Müssen Pappeln geschnitten werden?
Nein, Pappeln müssen nicht geschnitten werden, jedoch können sie mit zunehmenden Alter brüchig werden. Demnach empfiehlt es sich die Krone regelmäßig zu kontrollieren und womöglich lockere Äste entfernen.
Wo werden Pappeln vorwiegend gepflanzt?
Pappeln können sehr hoch wachsen, weshalb sie oft in Parks oder auch in freien Landschaften zu finden sind.
Besonders im Garten- und Landschaftsbau werden Pappeln als Ufer- und Böschungsbefestigung gepflanzt.
Straßen oder Alleen schmücken säulenförmige Lombardische Pappeln.
Aufgrund der schmalen Krone, dienen Pappeln auch als Windbrecher.
FAQ-häufig gestellte Fragen
Wie schnell wächst die Pappel?
Eine Pappel wächst sehr schnell. So kann sie einen Wachstum, innerhalb einiger Jahre, von 45 Metern erbringen. Die Pappel wächst bis zu 1 Meter pro Jahr, was im Vergleich zu anderen Bäumen sehr schnell und viel ist.
Ist die Pappel ein Tiefwurzler?
Nein, die Pappel ist kein Tiefwurzler. Die Pappel ist ein Flachwurzler. Typisch für Tiefwurzler ist, dass die Wurzeln hauptsächlich in die Tiefe wachsen. Bei der Pappel ist dem nicht so. Die Pappel ist ein Flachwurzler, da sich die Wurzeln tellerförmig in den oberen Schichten des Bodens ausbreiten. Demnach ist eine Pappel kein Tiefwurzler.
Ist Pappelholz Hartholz?
Nein, die Pappel ist kein Hartholz, sondern ein Weichholz. Weitere Bäume, welche zu den Weichhölzern gehören sind:
– Weide
– Linde
– Kiefer
– Fichte
– Tanne
– etc.
Die Pappel ist kein Hartholz, da die eine Rohdichte von 0,50 aufweist. Hölzer gehören zu den harthölzern, wenn diese eine Dichte ab 0,55 besitzen.
Wie sieht eine Pappel aus?
So sieht eine Pappel aus:
– sommergrüne Bäume
– Höhe: 30 m bis 45 m
– aufrechter Stamm
– Borke: glatt, rau; meist grau
– Blätter: eiförmig bis fast kreisrund, am Rand gekerbt, flache
Blattstiele, über 5 cm lang
– Männliche Kätzchen bis 10 cm lang
Wie viel wächst eine Pappel im Jahr?
Eine Pappel wächst im Jahr bis zu einem Meter. Dieser Wachstum ist im Vergleich zu anderen verwandten Holzarten sehr hoch. Demnach kann die Pappel schon in wenigen Jahren eine Größe von 45 m erreichen.
Ist die Pappel ein Flachwurzler?
Ja, die Pappel ist ein Flachwurzler, da sich die Wurzeln tellerförmig in den oberen Schichten des Bodens ausbreiten.
Ist Pappelholz gut für den Kamin?
Pappelholz ist gut für den Kamin, jedoch sollte Pappelholz vorwiegend zum Anheizen verwendet werden, da es schnell und mit hohen Temperaturen verbrennt. Demnach ist Pappel im Vergleich zu anderen Holzarten ok für den Kamin. Einen besseren Brennwert als die Pappel haben diese Holzarten:
– Buche
– Eiche
– Robinie
Kann die Pappel Allergien auslösen?
Ja, die Pappel kann die sogenannte Pappelpollenallergie auslösen. Die Pappelpollenallergie kann diese Symptome mit sich bringen:
– Niesen
– Schnupfen
– brennende Augen
– gereizte Atemwege
Was ist die Pappel im keltischen Baumhoroskop?
Die Pappel (4.2.-8.2.; 1.5.-14.5. und 5.8.-13.8.) symbolisiert die Unentschlossenheit. Demnach tun sich die Menschen, die der Pappel geboren worden sind, sehr schwer, Entscheidungen zu treffen.
Dieser Artikel beschäftigte sich mit der Pappel. Du hast erfahren, welche Arten es von der Pappel gibt und wieso sie zu den Weidengewächsen gehören. Woran kann man Pappeln erkennen? Wir haben aufgeklärt!
Quellen:
Buch: Holzfachkunde; Autor: Bernd Wittchen, Elmar Josten, Thomas Reiche; 4. Auflage
Buch: Holztechnik Fachkunde, 23. Auflage, Europa Lehrmittel
Buch: Das große Buch des Allgemeinwissens Natur, Verlag das Beste GmbH, 1996
Buch: Der große Kosmos Naturführer, Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co., 1996