Lärche (7 interessante Fakten)

Dieser Artikel beschäftigt sich mit der Lärche. Du erfährst, welche Arten es gibt und was die Lärche so besonders macht. Welche Eigenschaften besitzt das Holz? Wir klären auf! 

Was ist eine Lärche? 

Die Lärche (Larix decidua) ist ein Nadelbaum und gehört der Gattung der Kieferngewächse (Pinaceae) an. Vorwiegend in den nördlichen Wäldern, aber cih in Wirtschaftswäldern sind die Lärchen zu finden. 

Im Englischen wird die Lärche als “larch” bezeichnet. 

War die Lärche schon mal Baum des Jahres? 

Ja, die Lärche war bereits Baum des Jahre: 

  • 2012 in Deutschland 
  • 2002 in Österreich 

Allgemeine Merkmale

Die Lärche besitzt diese Merkmale: 

  • Kurzzeichen DIN EN 13556
    • LADC / LA 
  • Sommergrüne Bäume
    • nicht immergrün 
  • Werfen im herbst Nadeln ab 
  • 10 bis 60 Nadeln am Kurztrieb 
  • Vereinzelnte Nadeln an Langtrieben 
  • Borke
    • an jungen Lärchen: grau bis braun 
    • an älteren Lärchen: rötlich bis braun 
    • 4 bis 8 Keimblätter an Sämlinge 
  • Zapfen
    • männliche und weibliche Zapfen 
    • männliche Zapfen: eiförmig, gelb, kleiner als 1 cm 
    • weibliche Zapfen: grün und werden rot; Dauer Befruchtung bis Reife: 4 bis 7 Monate 
  • Samen
    • weißlich
    • Größe: 4 bis 6 mm 
    • Größe Flügel: 6 bis 9 mm 

Arten 

Weltweit gibt es bis zu 20 Lärchen-Arten: 

  • Europäische Lärche
    • Larix decidua
  • Dahurische Lärche
    • Larix gmelinii
  • Larix griffithii
  • Japanische Lärche
    • Larix kaempferi
  • Ostamerikanische Lärche
    • Larix laricina
  • Felsengebirgs-Lärche
    • Larix lyallii
  • Larix mastersiana 
  • Westamerikanische Lärche
    • Larix occidentalis
  • Larix potaniniii
  • Sibirische Lärche
    • Larix sibirica

Europäische Lärche (Larix decidua)

Steckbrief

Die Europäische Lärche weist diese Merkmale auf: 

  • Herkunft
    • Mitteleuropa 
    • Alpen 
    • Höhe: bis zu 2.500 m 
    • bildet mit Zirbelkiefer zusammen Baumgrenze
  • Wuchs 
    • Nadelbaum
    • Höhe: 30 bis 50 m 
    • abgeflachte Krone im Alter 
    • Borke, jung: glatt, silber bis grün 
    • Borke, alt: schuppig, rissig, rot bis braun 
    • konisch, leicht pyramidenförmig
    • Stammdurchmesser: 1,75 m 
  • Bodenfeuchtigkeit
    • frisch 
    • feucht 
  • ph-Wert 
    • gering alkalisch 
    • gering sauer 
  • Wuchshöhe
    • 30 m bis 50 m 
  • Wuchsbreite
    • 8 m bis 15 m 
  • Kalkverträglichkeit 
    • toleriert Kalk 
  • Blütenfarbe
    • gelb 
    • rot 
    • rosa 
  • Giftigkeit 
    • ungiftig
  • Blütezeit 
    • März bis Mai 
  • Blüte
    • Bildung Blüten erst wenn Alter von 20 Jahren 
    • einhäusig 
    • männliche und weibliche Blüten 
    • Blüten vor Blattaustrieb 
    • aus männlichen Blüten (gelb) bilden sich Zapfen 
    • weibliche Blüten: rosa bis rot 
  • Frucht
    • Zapfen
    • in Zapfen sind Samen eingebettet 
    • behaarte und gestreifte Samen 
    • ca. 3 cm lang 
    • Zapfenschuppen am Rand wellig 
  • Winterhärte
    • winterhart 
  • Blatt
    • Nadeln in Büscheln an Kurztrieben 
    • an Langtrieben einzeln 
    • weich 
    • Nadeln verfärben sich 
    • im Herbst abfallend 
    • 20 bis 40 Nadeln in Büscheln 
    • Unterseite: gekielt 
    • Form: flach, stumpf 
    • Nadeln stechen nicht 
  • Verwendung
    • Möbelindustrie 
    • Bauindustrie 
    • kaum als Brennholz 
    • junge grüne Trieben dienen als Nahrung 
    • Lärchenterpentin (für medizinische Zwecke) 
  • Standort 
    • sonnig
    • freistehend 
    • keine hohe Minusgrade (Bsp.: – 40°C) 
    • keine zu hohen Temperaturen 
    • ausreichend Platz für Wurzelsystem 
    • nicht in kleine Gärten/ in die Nähe von Mauern  
    • wenig Smog/Abgase/Rauch 
  • Bodenart
    • braucht nur wenige Nährstoffe 
    • feucht 
    • lehmig 
    • sandig 
    • hohe Bodenfeuchtigkeit
  • Krankheiten/Schädlinge
    • Lärchenwickler (alle 8 bis 10 Jahre)
    • dämmerungsaktiver Falter (blassgelbe Verfärbung)
    • Lärchenkrebs (im Herbst), durch Pilz verursacht 
    • Lärchendegeneration 
    • Grauschimmel 
    • Triebsterben 
    • Lärchenschütte 
    • Umfallkrankheit  

Japanische Lärche 

Steckbrief

Die Japanische Lärche weist diese Merkmale auf: 

  • Herkunft
    • Japanische Insel Hondo 
    • Berghänge
    • Höhe des Vorkommens: zwischen 500 und 2.900 m 
  • Wuchs 
    • Nadelbaum
    • konischer Wuchs 
    • schuppige Borke/Rinde
    • spitze Krone 
  • Bodenfeuchte 
    • feucht und frisch 
  • ph-Wert 
    • alkalisch bis sauer 
  • Wuchshöhe
    • 20 bis 30 m 
  • Wuchsbreite
    • 12 bis 15 m 
  • Kalkverträglichkeit 
    • bevorzugt Kalk 
  • Blütenfarbe
    • Gelb 
    • Rot 
  • Giftigkeit 
    • ungiftig 
  • Blütezeit 
    • März bis April 
  • Blüte
    • weiblich und männliche  
    • erscheinen im März 
    • Größe: 1,5 cm 
    • Form: eiförmig 
    • Deckschuppen: mit rotem Saum 
  • Frucht
    • Zapfen
    • Form: konisch 
    • Länge: bis 3 cm 
    • Schuppen an Spitze zurückgeschlagen 
  • Winterhärte
    • winterhart 
  • Blatt
    • Nadeln 
    • bis 4 cm lang 
    • an Langtrieben: in Spiralen angeordnet 
    • an Kurztrieben: in dichten Büscheln angeordnet 
    • färben sich gelblich, bevor sie abfallen 
  • Verwendung
    • wirtschaftlich (Holznutzung)
    • Stärkung des Waldbestandes 
    • Verwendung als Zierpflanze 
  • Standort 
    • viel Licht 
    • gute Luftfeuchtigkeit 
    • Standorthöhe: 700 m 
  • Bodenart
    • steinig 
    • lehmig 
    • kalkreich 
    • ausreichende Bodenfeuchtigkeit
    • gut durchlässig 
  • Krankheiten/Schädlinge
    • Lärchenkrebs 
    • Wollläuse (besonders bei zu hoher Trockenheit)
    • Borkenkäfer 
    • Schneebruchrisiko (wenn Standort über 7000 m)

Holz der Lärche 

Eigenschaften 

Lärchenholz weist diese Eigenschaften auf: 

  • Rohdichte: 0,60
  • Kernholzbaum 
  • Kern: rötlich braun, nachdunkelnd 
  • Splint: schmal, gelblich 
  • Spätholz: dunkler, scharf abgegrenzt 
  • viele Harzkanäle 
  • dauerhaft 
  • witterungsbeständig 
  • mäßig hart 
  • mäßig schwer 
  • elastisch und fest 
  • schwindet wenig 
  • gutes Stehvermögen 
  • gut zu trocknen 
  • leicht zu bearbeiten 
  • neigt zu Splittern 
  • nur bedingt beiz- und imprägnierbar 

Verwendung 

Lärchenholz findet in diesen Bereichen Verwendung

  • Bauholz (für innen und außen) 
  • Fenster 
  • Türen 
  • Treppen 
  • Parkett/Dielen 
  • Fußböden 
  • Außenverkleidungen
  • Möbelbau 
  • Schiffs- und Wasserbau
  • Messerfurniere
  • Deck- und Sperrfurniere 

Beständigkeiten 

  • bedingt witterungsfest 
  • unter Wasser sehr dauerhaft
  • wenig anfällig für Pilz- und Insektenbefall 
  • Dauerhaftigkeitsklasse: 3-4

Besonderheiten 

Die Besonderheiten von Lärchenholz sind: 

  • gehobelte Längsschnittflächen teils matt 
  • teils glänzend 
  • gering harzig 
  • aromatischer und angenehmer Geruch 

Was ist der Unterschied zu anderen Nadelhölzern? 

Das Holz der Lärche ist härter als Fichten– und Kiefernholz sowie widerstandsfähiger gegen Witterungseinflüsse und Pilzbefall. Nachteilig sind die Harzgallen und der relativ hohe Harzgehalt. 

Lärchenholz bearbeiten 

Wie wird Lärchenholz bearbeitet? 

Lärchenholz ist hart, jedoch kann es sehr leicht mit den üblichen Holzbearbeitungsmaschinen und -werkzeugen bearbeitet werden. 

Aus Lärchenholz können leicht Furniere hergestellt werden, da es gut geschält und gemessert werden kann. 

Für das einlassen von Nägeln oder Schrauben, sollte lieber vorgebohrt werden. 

Oberflächenbehandlung 

Die Oberfläche des Holzes ist gut und leicht zu behandeln. Gerne werden aufgrund der schönen Holzstruktur transparente oder sehr leicht pigmentierte Anstriche verwendet. Diese Anstriche bringen die Struktur gut zur Geltung.

Mythologie und heilende Wirkung

Die Lärche weist schützende Kräfte auf, weshalb sie schon sehr früh verehrt worden ist. 

Im 1.Jahrhundert nach Christus sprach Plinius die Lärche heilig, da diese “weder brennen noch verkohlen könne und dadruch da Feuer nicht anders angegriffen werde als der Stein.”

Standorte von heiligen Lärchen sind: 

  • Nauders (Tirol)
  • Maria Larch (im Gnadenwald) 
  • S-chanf (Engadin)
    • musste als “Heidenzeug” gefällt werden 

Waldfeen

In vielen Sagen wird die Lärche als lieblicher Baum beschrieben, unter denen sich die Menschen versammelten und von den wohlgesonnenen Waldfeen unterhalten worden sind. Diese Waldfeen wurden auch als “Salige Frauen” bezeichnet und halfen besonders des verirrten Wandersleuten, aber auch armen und hilfbedürftigen Leuten.

Bräuche

Noch heute werden einige heidnische Bräuche praktiziert. 

Walpurgisnacht 

Die Walpurgisnacht findet vom 30. April auf den 01.Mai statt. Besonders in Ostdeutschland wurden Lärchenzweige (auch als Hexenrüttel bekannt) an Türen und Fenster aufgehanegn, um die bösen Geister zu vertreiben. 

Mädchen, die geächtet oder auch als leicht galten, wurden mit einem “Lärchentannle” versehen, welches auf das Hausdach platziert worden war. Somit wurden diese Mädchen als “gelärcht” bezeichnet.

Heilende Wirkung

Weit verbreitet und bekannt ist das Terpentin, welches aus der Lärche gewonnen wird. Dieses terpentin wird auch als “Venetianisches Terpentin” bezeichnet.

Die Harzsalbe, welche ebenfalls aus der Lärche gewonnen werden kann, weist diese Eigenschaften auf:

  • 20% ätherische Öle 
  • 50% Harzsäuren 

Harzsalben sollen Wirkungen gegen diese Krankheiten zeigen: 

  • Gicht 
  • Rheuma 
  • Erkältungen 
  • Infektionen 
  • Hexenschuss 
  • Neuralgien 
  • Durchblutungsstörungen 

Wie pflanze ich eine Lärche? 

Eine Lärche sollte bis zum ersten Frost- im Herbst, bestenfalls im Oktober eingepflanzt werden. 

Beim Pflanzen einer Lärche solltest du darauf achten: 

  • Pflanzenloch
    • 2x so groß und tief wie Wurzelballen 
  • Boden mit Lehm und Substraten anreichern 
  • Boden kann auch mit Sand angelockert werden 
  • ausreichend Bewässern 
  • Montage eines Stützpfahls 

Wie werden Lärchen vermehrt? 

Lärchen können durch Stecklinge vermehrt werden. 

So kannst du Lärchen vermehren: 

  • 30 cm lange Jungtriebe abschneiden 
  • Jungtriebe in feuchte Anzuchterde stecken 
  • Substrat des Bodens feucht halten (ausreichend gießen)
  • Umpflanzen der Bäumchen bei Höhe von 40 bis 50 cm 

Pflege 

Die Lärche braucht sehr viel Wasser, weshalb die besonders in trockenen Sommerzeiten oft gegossen werden sollte. 

Die Lärche muss nicht gedüngt werden. 

Schnitt

Lärchen brauchen nicht beschnitten werden, jedoch können natürlich störende oder Zweige, die nach innen wachsen, entfernt werden. 

Zu beachten ist, dass besonders an den Schnittstellen sehr viel Harz heraustreten wird. 

Dagegen werden Bonsai-Lärchen oder Heckenpflanzen meist im herbst oder Frühjahr beschnitten. 

FAQ- häufig gestellte Fragen 

Wie erkenne ich eine Lärche?

An diesen Merkmalen ist eine Lärche zu erkennen: 

– rotbrauner Kern 

– sommergün 

– schlank

– konischer Wuchs 

– Blätter: 15 mm bis 30 mm lang; stumpf une wenig zugespitzt 

– junge/glatte Borke, später: schuppig/ rotbraun 

– Zapfen: 1,5 cm bis 6 cm lange, eiförmig 

An diesen Merkmalen kannst du eine Lärche erkennen. 

Ist die Lärche giftig?

Nein, die Lärche ist nicht giftig. Aus Lärchen werden Terpentin, aber auch Harzsalben hergestellt, welche eine heilende Wirkung besitzen. Demnach ist die Lärche nicht giftig. 

Ist die Lärche ein Tiefwurzler?

Ja, Lärchen gehören zu den Tiefwurzlern, denn sie verfügen über ein starkes und ausgebreitetes Wurzelsystem, welches sich bis zu 2 m in die Tiefe erstreckt. Als Tiefwurzler werden Bäume bezeichnet, bei denen die Wurzeln hauptsächlich in die Tiefe wachsen. Tiefwurzler besitzen diese Eigenschaften: 

– Tiefe Wasservorräte können erreicht werden 

– Besiedlung trockene und kalter Gebiete 

– Schutz gegen starke Winde 

Wann wird die Lärche grün?

Die Lärche ist ein Sommergrüner Nadelbaum, welche im Winter die Nadeln abwirft. Im März wird die Lärche grün und blüht bis in den Mai hinein. 

Was ist das Besondere an der Lärche?

Das besondere an der Lärche ist, dass die ein sommergrüner Nadelbaum ist. Lärchen sind im Frühlings und Sommer grün und schmeißen im Herbst ihre Nadeln ab. Das macht die Lärche besonders. 

Wo findet man Lärchen?

In diesen Gebieten findet man Lärchen: 

– Mitteleuropa 

– Alpen 

– Höhe von: 500 m bis 2500 m 

– Japanische Insel Hondo 

– Berghänge 

– in Höhe der Wachstumsgrenze 

Lärchen findet man besonders an Standorten, die folgende Eigenschaften mit sich bringen: 

– viel Licht 

– gute Luftfeuchtigkeit 

– keine extreme Temperaturen 

– nicht in kleinen Gärten 

– nicht in der Nähe von Hausmauern 

Wann blüht die Lärche?

Die Lärche blüht von März bis Mai. Die Lärche ist ein Sommergrüner Nadelbaum und ist dementsprechend im Frühling und Sommer grün. Im Herbst wirft die Lärche die Nadeln ab. Die Blüten der Lärche sind gelb, rosa und rot. 

Wann treibt die Lärche aus?

Die Lärche treibt im März aus. 

In welchen Ausführungen kann Lärchenholz gekauft werden? 

In diesen Ausführungen kann Lärchenholz gekauft werden: 

– Bretter 

– Rhombusleisten 

– Konstruktionsholz

– Glattkantbretter

– Terrassendielen 

– Latten 

– Terrassendeck 

– Balkonbrett 

– Rahmenholz 

Sichtschutzzaun (Rhombus)

– Zaunelement 

– Holzfliese 

– Sockelleiste 

– Parkettmuster 

– Holzfliese 

– Handlauf 

– Paneele 

Dieser Artikel beschäftigte sich mit der Lärche. Du hast erfahren, welche Arten es gibt und was die Lärche so besonders macht. Welche Eigenschaften besitzt das Holz? Wir haben aufgeklärt!

Quellen: 

Buch: Holztechnik, Europa Lehrmittel, 23.Auflage 

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