Parkett schleifen (Anleitung in 5 Schritten)

In diesem Artikel wird über das Parkett schleifen gesprochen. Ihr werdet erfahren, welche Vorbereitungen getroffen werden sollten, welche Werkzeuge benötigt werden sowie welche Arbeitsschritte zu beachten sind. 

Parkett schleifen: Was ist das? 

Holzböden verleihen einem Raum ein warmes und angenehmes Raumgefühl. Antike Dielenböden, neues oder altes Parkett: Holzböden brauchen eine besondere Pflege. Holz ist ein Naturstoff, der je nach Baumart unterschiedlich beanspruchbar ist. Leicht können Kratzer, Wasserflecken oder Verfärbungen auf Ihrem Parkett entstehen. Auch wenn dieser moderne Used- Look viele Augen strahlen lässt, sehnen sich andere jedoch nach einer natürlich ebenen sowie schönen strahlenden unbeschadeten Oberfläche. 

In der Regel werden Böden alle 10- 15 Jahre abgeschliffen. 

Können Sie selbst Ihr Parkett schleifen? 

Im Grunde genommen können Sie das Parkett schleifen selbst übernehmen, jedoch sollten Sie dabei einige Vorgänge beachten, welche in diesem Text ausführlich beschrieben sind. 

Natürlich werden sie über Nacht nicht zum Experten oder Meister, jedoch sparen Sie durch das Selber-Schleifen erhebliche Kosten. 

Der Arbeitsaufwand des Parkett schleifens richtet sich nach dem Nutzungsgrades des Bodens. Je nachdem wie doll das Parkett beschädigt ist, variiert die Anzahl der Schleifdurchgänge. 

Normalerweise sind es drei Durchgänge beim Parkett abschleifen. Bei doller Verschmutzung ist jedoch mit 5 bis 6 Schleifgängen zu rechnen. 

Wann kann man Parkett abschleifen?

Mit der Zeit lassen sich Gebrauchsspuren unterschiedlicher Art auf dem Parkett entdecken:

  • Kratzer und Dellen 
  • Verfärbungen durch Schmutz, UV- Licht und Wasserschäden
  • Große Fugen 
  • Fehlstellen 
  • Windrisse 
  • Schleifspuren

Aus ästhetischen Gründen sowie durch die Beanspruchung des Bodens, verliert das Parkett immer mehr an neuem Glanz. Diese lassen sich durch mehrere Schliff beseitigen. 

Wann muss Parkett abgeschliffen werden?

Generell werden Holzböden alle 10- 15 Jahre abgeschliffen. Je nachdem wie Stark das Parkett oder auch die Dielen beansprucht werden, kann sich diese Zeitspanne verkürzen oder verlängern. Zudem trägt die Parkettpflege zur Erhaltung der Oberfläche wesentlich bei. 

Kann man jedes Parkett schleifen?

Dies ist von der Holzart und vom Aufbau des Parketts abhängig. Wie ist die Beschaffenheit und die Abnutzung des vorhandenen Parketts? 

Es lässt sich von drei Faktoren abhängig machen: 

  1. Faktor: Die Dicke der Nutzschicht 

ACHTUNG: Mehrschichtparkettt mit MDF-Trägern und Furnierböden sollten besser nicht abgeschliffen werden. 

Kann man Fertigparkett abschleifen?

Fertigparkett/Mehrschichtparkett hat eine Laufschicht von 2,5- 6 mm. Bei jedem Schleifvorgang werden circa 0,5 mm des Materials abgetragen. Je nach Dicke der Nutzschicht kann das Parkett demnach mehrmals abgeschliffen werden. 

  • Mehrschichtparkett, bis 4 mm Nutzschicht: 1 Mal 
  • Mehrschichtparkett, bis 6 mm Nutzschicht: 2 Mal 

 Kann man Massivholzparkett/ Dielen schleifen?

Massivparkett kann circa 4- 8 Mal abgeschliffen werden. 

  • Massivparkett 8 mm: 4-6 Mal 
  • Massivparkett 10 mm: 4- 6 Mal 
  • Massivparkett 22 mm: 6-8 Mal 
  1. Faktor: Aufbau der Mittellage

Besteht die Mittellage aus HDF- Trägern so ist davon abzuraten, das Parkett zu schleifen. 

  1. Faktor: Unebenheiten im Unterboden

Ist der darunterliegende Boden uneben, ist es möglich, dass die Nutzschicht schnell durchgeschliffen werden kann.

Daher sollte Fertigparkett nur 1 bis 2 Mal abgeschliffen werden. 

Tipp: Bei Unsicherheit fragen Sie einen Experten um dessen Einschätzung. 

Equipment – Das benötigen Sie! 

Equipment Wieso? 
Schleifpapier (Parkettschleifmaschine) 
– P40 
– P80 
– P120
Es wird in 3 Schritten geschliffen(Grobschliff, Zwischenschliff, Feinschliff) 
Schleifpapier (Eckenschleifmaschine) 
– P40 
– P80
– P120
Set Schleifpapier
Schleifen der Ecken in 3 Schritten 
Staubsauger Entfernen des Schleifstaubes; wird an die Schelfiamschine angeschlossen, damit der Feinstaub in die Atemwege gelangt und sich in den Räumlichkeiten widersetzt 
Parketttschleifmaschine Möglichst mit großem Teller, womit das Parkett geschliffen wird 
Eckenschleifmaschine Schleifen schwer zugänglichen Stellen (Bsp. unter dem Heizkörper)
Empfehlung: Multimaster FEIN
– je nach verwendbarem Blatt kann Maschine auch zum Sägen verwendet werden
RandschleifmaschineSchleifen von Rändern 
Empfehlung: Multimaster FEIN
Fugenkittlösung 
Holz-Reparaturset
Risse und Astlöcher ausbessern 
Rostfreier Stahlspachtel Auftrag der Kittlösung; verschiedene Größen Sinnvoll
Hammer Entfernen der Fußleisten 
Meißel Entfernen der Fußleisten 
Malerkrepp Befestigung der Malerfolie 
MalerfolieAbkleben von Gegenständen (Schutz vor Feinstaub) 
Atemschutzmaske/Staubmaske 
Einmal verwendbar
Wiederverwendbar
Damit der Feinstaub nicht in die Atemwege gelangt 
Gehörschutz 
Stöpsel
Schutz des Gehörgangs während des Arbeitens mit den Schleifmaschinen 
Oberflächenbehandlung 
Öl 
Wachs
Lack 
Pflege des Holzfußbodens; Schmutz und Flüssigkeit kann dadurch nicht so schnell in das Holz eindringen 

Tipp: Tragen Sie während der Schleifarbeit Gehörschutz und eine Atemschutzmaske. Durch das Abschleifen des Parketts bildet sich sehr viel Staub, welcher nicht eingeatmet werden sollte. Der Feinstaub kann Ihrer Gesundheit schaden. 

Sorgen Sie im Raum für eine gute Durchlüftung. Hängen Sie Zugänge zu anderen Räumen ab, damit sich dieser Feinstaub nicht auf andere Objekte legt. 

Was kostet Parkett abschleifen und das neu versiegeln?

 “Bei diesen Kosten, kann ich mir ja sogar ein neues Parkett verlegen lassen!”

Durchschnittlich berechnen Handwerksbetriebe für das Abschleifen des Holzbodens 20- 35 Euro pro Quadratmeter. Nach dem Schliff sollte die Oberfläche entweder gewachst oder versiegelt werden. Dabei fallen Kosten von circa 10-15 Euro pro Quadratmeter an.

Die Montage und Demontage Ihrer Fußleisten/Sockelleisten beträgt durchschnittlich 4 Euro pro Laufmeter Lfdm. Zusätzlich werden die Fahrtkosten in Rechnung gestellt. Die Kilometerpauschale beträgt 0,75 Euro für einen PKW und 1,10 Euro für die Fahrt mit einem LKW. 

Die Zwischen- und Endreinigung beläuft sich circa auf 90 Euro. 

Kostenbeispiel:

Es soll eine Fläche von 30 Quadratmeter geschliffen und versiegelt werden. 

  1. 30 Quadratmeter Parkett abschleifen: 45m2 x 20 Euro=600 Euro 
  2. Versiegelung: 30 m2 x 10 Euro= 300 Euro 
  3. Fußleisten demontieren und montieren: 32 Lfdm x 4 Euro= 128 Euro
  4. Ein bis Zwei An- und Abfahrten: 20- 40 Euro
  5. Zwischen- und Endreinigung: 90 Euro
  6. Endsummer: durchschnittlich 1138 Euro
Kosten, wenn Sie Ihr Parkett selber schleifen

Eine Schleifmaschine lässt sich circa für 80- 100 Euro/ Tag mieten. Durchschnittlich ist mit einer Bearbeitungsdauer von 2 Tagen zu rechnen. Die Eckenschleifmaschine kostet pro Tag circa 40-60 Euro. 

Öl und Wachse kosten im Schnitt 0,60 – 1 Euro pro Quadratmeter. Der Preis für Parkettlacke liegt dagegen bei 2 bis 3 Euro pro Quadratmeter.  

Worauf ist beim Parkett schleifen zu achten?

Die Schleifwalze der Schleifmaschine sollte erst auf den Boden abgesetzt werden, wenn die volle Drehzahl der Maschine erreicht worden ist. Die Schleifmaschine sollte aus der Vorwärtsbewegung heraus sachte herab gelassen werden. Ansonsten könnten Unebenheit auf Ihrem Parkett entstehen. Am Ende einer Bahn wird die Maschine gekippt, sodass das Schleifpapier den Boden nicht mehr berührt. 

Während des Parkett schleifens, ändern Sie nicht die Richtung des Schleifvorgangs. Denn so könnten Vertiefungen in Ihrem Parkett entstehen, die nur sehr schwer behoben werden können.

Es sollte auf eine ruhige und gleichmäßige Führung geachtet werde. Bleiben sie während eines Schleifvorgangs nicht stehen! 

Unebenheiten lassen sich am Besten beseitigen, wenn die im rechten Winkel zur eigentlichen Schleifrichtung schleifen. Anschließend schleifen Sie nochmal in die ursprüngliche Richtung. 

Welche Körnung zum Schleifen von Parkett verwenden?

Drei Schritte sind nötig, um Parkett zu schleifen. Der Grobschliff erfolgt mit einer Körnung 

P 30-40. Der Zwischenschliff mit der Körnung P 60-80. Der Feinschliff erfolgt dagegen mit der Körnung P 100- 120. 

Die Farbe des Schleifpapiers spielt hierbei keine Rolle, denn sie variiert je nach Hersteller. 

Was kann man gegen Kratzer im Parkett machen?

Treten vereinzelt Kratzer oder Dellen auf Ihrem Parkett auf, können diese mit einem Holzkitt oder einem Parkett- Reparatur- Set ausgebessert werden. Es wäre also nicht nötig den kompletten Boden zu schleifen.

Wie kann man Parkett abschleifen? 

Schritt 1

Freie Oberfläche

Sorgen Sie für eine freie Oberfläche. Es sollten sich keine Gegenstände mehr im Raum befinden. Nicht transportable Gegenstände sollten demnach abgeklebt und geschützt werden. Dazu eignet sich Malerfolie, Abklebeband und alte Pappstreifen, welche auf die Höhe der Schleifmaschine befestigt werden können. Durch das eventuelle Anstoßen der Maschine an einen Gegenstand, verhindern Sie so, dass dort Druckstellen entstehen. 

Vorsichtshalber sind die Gardinen und Vorhänge ab zu hängen. Es könnte sich Feinstaub darauf absetzen. 

Fußleisten/ Sockelleisten sollten entfernt werden. Benutzen Sie hierfür einen Meißel und einen Hammer. Damit keine Druckstellen in der Wand entstehen, klemmen sie eine altes Papprest zwischen und Wand und Meißel. 

Saubere Oberfläche

Vor dem Parkett schleifen sollte der Bodenbelag unbedingt gründlich nach kleinen Nägeln und harten Rückständen untersucht werden. Nägel könnten das Schleifpapier schnellst zum Reißen bringen, kleine Funken entstehen lassen und womöglich Schleifstaub entzünden lassen. 

Durch Absaugen entfernen Sie groben Schmutz und Staub.  

Zusammengefasst

  • den Boden und Raum komplett frei räumen, Gardinen abhängen 
  • nicht zu transportierende Gegenstände abkleben und vor Druckstellen schützen
  • Nägel und harte Rückstände entfernen 
  • Boden saugen

Schritt 2: Grobschliff 

Der Grobschliff des Parkett schleifens entfernt alte Lack-, Öl- oder Wachsreste und grobe Verschmutzungen des Bodenbelags. Je niedriger die Körnungszahl (P) des Schleifpapiers ist, desto gröber ist dieses. Demnach verwenden Sie für diesen ersten Schleifgang des Parkett schleifens grobes Schleifpapier mit einer Körnung P30-40. Der Grobschliff sollte diagonal zur Maserung erfolgen. Nutzen Sie für die Ränder eine Eck- und Randschleifmaschine, welche in kreisenden Bewegungen zu führen ist. Anschließend saugen Sie gründlich Ihren Boden. 

Zusammenfassung 
  • Körnung des Schleifpapier: P30-40
  • Schliff diagonal zur Maserung
  • anschließend Bodenbelag gründlich reinigen
  • Ränder mit einer Eck- und Randschleifmaschine schleifen 

Schritt 3: Zwischenschliff 

Für den Zwischenschliff verwenden Sie Schleifpapier mit einer Körnung von P 60-80. Die Musterung, die der Grobschliff hinterlassen hat, wird nun beseitigt. 

Beim Zwischenschliff ist besonders auf die Verlegerichtung Ihres Parketts zu achten, denn so können Sie Unebenheiten und Schleifspuren des ersten Schleifvorgangs beseitigen. 

Achten Sie beim Mosaik-,Würfel-, Kassetten und Fischgrätenparkett darauf, dass Sie diagonal zum Faserverlauf schleifen. Stabparkett sollte im Winkel von 7- 15 Grad geschliffen werden. 

Für die Ränder benutzen sie ebenfalls eine Körnung von P 60-80. 

Den Zwischenschliff des Parkett schleifens, können Sie mehrmals durchführen, bis alle Verschmutzungen und Unebenheiten beseitigt sind. Nach jedem Durchgang reinigen Sie das Parkett. 

Um Schleifdurchgänge zu sparen und nicht zu viel abzutragen, lassen sich Risse im Parkett mit einer Fugenkittlösung, angerührt mit Schleifstaub, ausbessern. Diese Masse wird mit einem rostfreien Stahlspachtel aufgetragen. 

Zusammenfassung

  • Schleifrichtung je nach Verlegerichtung
  • Körnung P 60-80
  • je nach Bodenzustand mehrere Schleifgänge 
  • nach jedem Durchgang das Parkett reinigen
  • Risse durch Spachtelmasse ausbessern

Schritt 4: Feinschliff 

Nun erfolgt der Feinschliff, wodurch die Oberfläche wieder geglättet wird. Hierfür wird eine Körnung von P 100- 120 verwendet. Der Feinschliff ist der letzte Durchgang des Parkett schleifens und sollte daher sehr präzise durchgeführt werden, um ein optimales Ergebnis zu erzielen. 

Der Feinschliff erfolgt parallel oder quer zum Lichteinfall. Beim Stabparkett sollte dieser Schliff jedoch entlang der Maserung erfolgen. 

Anschließend wird der Boden gründlich gereinigt. Zum Schutz der Holzoberfläche, muss diese mittels Öl, Wachs oder Lacken versiegelt werden.

Zusammenfassung

  • Feinschliff mit Körnung 100- 120 
  • parallel oder quer zum Lichteinfall 
  • anschließend: gründliche Reinigung 
  • zum Versiegeln: ölen, wachsen oder lackieren 

Lässt sich Parkett lackieren?

Nach dem Parkett schleifen sollte die Oberfläche behandelt werden. Den Dielenboden sollten sie entweder ölen, wachsen oder lackieren. Sobald die erste Lackschicht aufgetragen und getrocknet ist, sollte das  Parkett werden. Nach der anschließenden Reinigung wird eine zweite Lackschicht aufgetragen. 

Wie wird Parkett versiegelt?

Gemäß dem technischen Datenblatt des Hersteller, ist die Grundierung 10% zu verdünnen und mit einer Rolle aufzutragen. Nach dem Trocknen wird der erste Auftrag mit Wasserlack vorgenommen. Es ist sehr wichtig die Trocknungszeiten einzuhalten! Nach dem ersten Auftrag erfolgt ein Zwischenschliff. Der Bodenbelag ist nun gründlich abzusaugen und zu reinigen. Daraufhin erfolgt der 2. Auftrag. Der Raum sollte während der Trocknungszeit vor Betreten gesichert werden.Youtube- Tutorial

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Was tun bei gravierenden Schleiffehlern?

Schleifen Sie Ihren Boden nur, wenn Sie sich vorher ausreichend informiert haben und Sie sich sicher fühlen. Denn die Behebung von möglichen Schleiffehlern können sehr kostspielig sein. 

Mögliche Neuverlegung

Durch das Abschleifen können womöglich Schäden entstehen, daher kann es dazu kommen, dass der Holzboden komplett ausgetauscht werden muss.

Als erstes muss der alte Boden entfernt werden. Ist der Boden verklebt worden, kann das Parkett brechen und sogar Teile aus dem Untergrund herausreißen oder dort weiterhin kleben bleiben. Diese Teile müssten dann herausgefräst werden. 

Um den alten Untergrund wieder einzuebnen, muss dieser geschliffen, grundiert und mit einer Ausgleichsmasse ausgeglichen werden. 

Ein neues Parkett sowie passende Sockelleisten müssten gekauft werden. Zudem sind die Kosten für eine Trittschalldämmung und elastischem Kleber mit einzukalkulieren. 

Zusätzlich entstehen Kosten für die Verlegung des neuen Parketts. 

Nun haben Sie viele Informationen über das Parkett schleifen erhalten. 

Lassen Sie sich jedoch nicht den Mut für Ihr Projekt nehmen. Belesen Sie sich gut und probieren Sie es aus, Ihr Parkett selbst zu schleifen. Sie werden mit der Zeit immer mehr Erfahrung sammeln und im endeffekt hohe Kosten sparen. 

Falls Sie noch weitere Fragen Fragen haben sollten und ich Sie bei der Beantwortung dieser unterstützen kann, dann schreiben Sie diese gern in die Kommentarleiste.  

Was hat in diesem Beitrag gefehlt, was ihn besser gemacht hätte?

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