Bis wann wurden Holznägel verwendet?

Bis wann wurden Holznägel verwendet? Dieser Artikel beschäftigt sich mit den Holznägeln und geht besonders auf die Verwendung und Eigenschaften ein.

Bis wann wurden Holznägel verwendet?

Holznägel wurden zwischen dem 10. und dem 19. Jahrhundert verwendet. 

Holznägel sind stiftförmige Verbindungsmittel, welche vollkommen aus Holz gefertigt sind und besonders in heute historischen Holzbauten verwendet worden sind. 

Es lässt sich jedoch vermuten das Holznägel schon 5101 v. Chr. verwendet worden sind. Archäologen fanden diese beim Vernageln eines Holzbrunnens. Demnach zählen Holznägel zu den ältesten Verbindungsmitteln. 

Die ersten Holznägel waren im Prinzip die damaligen Keile oder auch Fugennägel. 

Fugennägel wurden in die Fugen zweier Holzbalken geschlagen und verhinderten dadurch, dass Balken verrutschen konnten. 

Der Holznagel wurde im 10.Jahrhundert zum ersten Mal eingesetzt. 

Holznägel wurden zum Beginn sogar ohne Vorbohrung in den Holzbalken oder Werkstück eingeschlagen. Damit beim Einschlagen das Holz nicht zersplittern würde, wurden die Holznägel mit einem Kopf gefertigt. 

Holznägel ohne gefertigten Kopf sind unseren heutigen Dübeln noch sehr aehnlich. 

Entwicklung des Holznagels 

  • Keil und Fugenkeil
  • Fugennagel
  • Schrägnagel 
  • Gratnagel
  • kopfloser Holznagel 
  • Holznagel und Kopfnagel mit Widerhaken 
  • Dollen 
  • Duebel 

Eigenschaften den Holznagels 

  • Durchmesser: circa 24-30 mm (1-1,25 Zoll) 
  • oft angespitzte Form und mit Kopf gefertigt
  • Länge: 180-300 mm 
  • Schaftform: meist achteckige; selten viereckig 
  • Kopfform: keinen, rund, viereckig 
  • Spitzenform: keine ausgebildete Spitze, rund, eckig 
  • hygroskopisches Verhalten wie Holzbauelement (Quillt und Schwindet ähnlich)
  • kein Waermeversagen 
  • leicht konische Form
  • von beiden Seiten im Holzelement sichtbar (bei durchgehender Bohrung)
  • “Blinder Holznagel” nur einseitig sichtbar 
  • für mehr Festigkeit: Nagel spalten und Keil reintreiben 

Meist waren die Holznägel aus Harthölzern wie beispielsweise Eiche gefertigt. 

Aus diesen Holzarten konnten Holznägel auch gebaut werden: 

  • Esche
  • Kiefer
  • Birke
  • Weide (besonders im Schiffbau)
  • Hainbuche
  • Wacholder
  • Akazie
  • andere Nadelhölzer

Herstellung von Holznägeln

So kannst du selber Holznägel herstellen: 

  1. Holzstücke zurecht sägen 
  • Dicke: 8-9 mm 
  • Länge: 70 mm 
  1. Herstellung der Rohnägel
  • Hobeleisen mit Abstandsbrett und Anschlagbrett in Vorderzange (Werkbank) einspannen 
  • Anschlagbrett mit glatter Oberfläche (Bsp.: beschichtete Spanplatte
  • zugeschnittenes Brettchen auf Hobeleisen- Schneide hauen 
  • Entstehung dünne rechteckige Nagelrohlinge
  1. Rohlinge in Form bringen 
  • Spitze des Nagels anschrägen 
  • unterschiedliche grosse Löcher in Holzstück bohren
  • Nagelrohling jeweils durch die Löcher schlagen (zuerst grosses Loch bis kleinere Löcher), Holzfasern verdichten und verformen sich 
  • Bohrungen: 8 mm, 7 mm, 6 mm (je nachdem wie dick Ausgangsstück und Endstück werden soll)  

Die Arbeit kann durch einen Dübelschneider erleichtert werden. 

Verwendung von Holznägeln

Holznägel wurden verwendet, damit Bauteile sich nicht verschieben konnten. Holzverbindungen wurden durch das Eintreiben eines Holznagels stabilisiert. So konnten Überblattungen, Schlitz-Zapfenverbindungen und Versatzanschlüssen gefestigt werden. 

Holznägel wurden zudem als Gelenke benutzt (= Knoten). Mit dem Holznagel bestand die Möglichkeit kleinere Zugkräfte abzutragen.

Heutzutage werden Holznägel nicht mehr in diesem Sinne verwendet, sondern werden meist durch Stahlverbindungen ersetzt. Eiserne Nägel von erstmals zur Zeiten der Industrialisierung hergestellt. Nägel aus Stahl lassen sich unkomplizierter herstellen,jedoch waren sie meist rund und zylindrisch gearbeitet , weshalb sie nach dem Einschlagen beidseitig nochmal gesichert werden mussten. Auf der einen Seite wurde ein Deutel in das Hirnholz und auf die andere Seite ein Keil eingeschlagen.

Selten finden sie noch Anwendung bei: 

  • Bauteilen, welche korrosionsgefährdet sind
  • Brettstapelelementen 
  • Blockhausbau 
  • Zierobjekten 
  • Herstellung von Schuhen 

Im Fachwerkbau oder in der -sanierung  werden oft noch Holznägel verwendet, da Metallnägel kühl sind und sich an diesen Stellen Tauwasser bilden kann. Dies kann zu Schäden am Holz führen. Die hohe Feuchtigkeit kann das Bilden von Fäulnis begünstigen. 

Meistens werden die Holznägel aus Eichenholz hergestellt, wobei sie nicht härter als das verwendete Bauholz sein dürfen. 

Besonders im Schiffbau wird Wiedenholz verwendet, da die Verbindung aufgrund der auftretenden Kräfte auf der Seefahrt sehr flexibel sein muss. 

Eine Verbindung mit Holznägeln ist lösbar. Durch das Durchbohren der Nägel mit einem Holzbohrer wird die Verbindung gelöst, wodurch die Holzteile nun wieder getrennt werden können. 

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