Welche Holzverbindungen gibt es?

Welche Holzverbindungen gibt es? Holzstücke können in unterschiedlicher Weise miteinander verbunden werden, ohne dabei Hilfsmittel wie Schrauben, Federn oder Dübel zu verwenden.

Welche Holzverbindungen gibt es? 

Diese Holzverbindungen gibt es: 

  1. Breitenverbindungen
  • überfälzte Fuge 
  • gespundete Fuge
  • gefederte Fuge
  • überschobene Schalung 
  • Kronenfuge 
  • Gratleisten 
  1. Kasteneckverbindungen 
  • gefederte Eckverbindung
  • gegratete Eckverbindung
  • Fingerzinken
  • Fingerzapfen
  • Einfache Zinkung
  • Halbverdeckte Zinkung
  • Maschinenzinkung
  1. Rahmeneckverbindungen 
  • Überblattung
  • Schlitz und Zapfen
  • Gestemmte Rahmeneckverbindung
  • Gefederte Rahmeneckverbindung
  1. Sprossenverbindungen 
  2. Längsverbindungen 
  • Keilzinken 
  • Schichtverleimung

Breitenverbindungen

Überfälzte Fuge

Bei der überfälzten Fuge erhält jedes Brett an den Kanten einen Wechselfalz. Beide Fälze haben dieselbe Abmessung und die Falzhöhe beträgt die Hälfte der Brettdicke. Die Falztiefe sollte annähernd die halbe Brettdicke betragen. Soll die Trennung der einzelnen Bretter in der Fläche besonders betont werden, so können die Brettkanten mit Fasen oder einem Profil versehen werden. Diese Verbindung wird nur bei der einfachen Verschalung angewendet. 

Gespundete Fuge

Bei der gespundeten Fuge wird an der einen Kante des Brettes die Feder und an der anderen Kante die Nut eingefräst. Die Verbindung kommt zustande, indem man die Feder des einen Brettes in die Nut des anderen Brettes führt. Die Nut sollte etwas tiefer (1mm) sein als die Feder breit ist, damit bei zusammengesteckter Verbindung die Fuge dicht wird. 

Für die Abmessungen der Nut und Feder gelten: 

  • Federdicke und Nutbreite= ⅓ Brettdicke
  • Nuttiefe= ½ Brettdicke oder 1 ½ Federdicke

Die gespundete Fuge wird hauptsächlich bei Wand- und Deckenverkleidungen, Türaufdopplungen, Außenverschalungen und Fussbodendielen angewendet. 

Gefederte Fuge

Bei der gefederten Fuge werden beide Längskanten des Brettes genutet. Die Federn werden gesondert hergestellt, wodurch kein Holzverlust in der Breite entsteht. Die Federn können aus Sperrholz oder Hartfaserplatten bestehen. 

  • Breite der Feder= 1 bis 1 ¼ der Brettdicke
  • Fededicke= ⅓ der Brettdicke 

Die Federn müssen etwas schmaler als die Tiefe der Nuten sein, damit die Fuge dicht wird. 

Gefederte Fugen werden bei Wand- und Deckenverbindungen, Haustüraufdoppelungen usw. verwendet. 

Überschobene Schalung

Mit der überschobenen Schalung wird z.B. bei Haustür- und Garagentoraufdoppelungen eine besonders eindrucksvolle plastische Wirkung erzielt. 

Bei der Verbindung sind die Bretter an den Kanten so genutet, dass die obere Nutwange des einen Brettes und die andere Nutwange des anderen Brettes gut ineinander passen. 

Kronfuge

Die Kronfuge sichert zusätzlich zur Verleimung die Leimfuge und vergrößert die Leimfläche. Eine besonders hohe Fugenfestigkeit wird z.B bei Arbeitsplatten und Treppenstufen verlangt. Die Schmalflächen werden mit Fugenverleimfräsern auf der Tischfräsmaschine hergestellt. 

Gratleiste

Gratleisten sind Leisten mit einem an einer Fläche angearbeiteten Grat, der in eine in die Holzfläche eingeschnittene oder maschinell eingefräste Gratnut einzuschieben ist. Damit sich der Grat in der Gratnut verkeilen kann, sind beide zum vorderen Ende hin 1 mm bis 2 mm konisch angearbeitet. 

Bei der Gratung kommen Holzteile mit unterschiedlichem Schwindverhalten und Schwindmass zusammen. Damit die breite Vollholzfläche auf der Gratleiste ungehindert arbeiten kann, ist es notwendig, dass der Grat in der Gratnut an den Enden Luft aufweist und die Gratleiste nur an einem Ende angeleimt ist. 

Kasteneckverbindungen

Gefederte Eckverbindungen

  • Fededicke= ¼ bis ⅓ den Bodendicke, nicht tiefer als 4/10 der Seitendicke eingenutet 

Die Feder muss besonders bei Außenecken genau in die Nut passen. Eine zu stramme Eckverbindung würde hier schon beim Zusammenbau aufgesprengt werden. 

Die gefederte Eckverbindung eignet sich an Außenecken bei Erzeugnissen aus Vollholz und Tischlerplatten, nicht aber für Werkstücke aus Spanplatte.

Gegratete Eckverbindungen

Der Grat wird mit dem Grathobel angestoßen oder an der Fräse ausgefräst. Er erhält nur eine Schräge von 75°bis 80°, damit das Holz am Grat nicht abscheren kann. Gratnut und Grat sind nach vorne hin konisch gefertigt. Dadurch zieht der Grat die Verbindung beim Zusammenbau im letzten Drittel oder Viertel der Bodenbreite zusammen. 

Fingerzinkung

Bei dieser Eckverbindung verlaufen alle Schnittflächen der Zinken parallel zueinander. Deshalb zieht diese Verbindung beim Zusammenbau nicht von selbst an. 

Fingerzapfen

Fingerzapfen eignen sich für den Einbau von Zwischenböden. Die Zapfenlöcher müssen von Hand in die Seiten gestemmt werden.  Ein genaues Anreißen auf beiden Brettseiten ist erforderlich. Fingerzapfen können von außen verkeilt werden. Dies bietet einen besseren Halt. Die Keile werden quer zur Faser der Seiten eingetrieben. 

Einfache Zinkung/ Offene Zinkung

Bei der einfachen Zinkung sind sie Zinken und die Schwalbenschwänze sichtbar. Die Verbindung kann ein optischer Hingucker sein, jedoch sollte die Einteilung sorgfältig vorgenommen werden. 

Halbverdeckte Zinkung

Wenn die Zinkung von der Seite nicht sichtbar sein soll, so wird die halbverdeckte Zinkung verwendet. 

Rahmeneckverbindungen 

Überblattung

Die Überblattung ist die einfachste Eckverbindung im Rahmenbau. Bei der Herstellung werden die Rahmenecken bis zur Hälfte der Rahmendicke wechselseitig um die Rahmenbreite ausgeklinkt. Diese Verbindung muss verleimt werden. Die Überblattung wird vorwiegend bei einfachen Arbeiten oder bei sehr schwachen Rahmenhölzern angewendet, wie z.B. bei Zierbekleidung für Zimmertüren und Fliegenfenstern. 

Schlitz und Zapfen

Zum Herstellen von Möbel– und Fensterrahmen eignen sich vor allem die Schlitz- und Zapfenverbindung. Dabei kann der Zapfen entweder rechtwinklig, einseitig oder beidseitig auf Gehrung abgesetzt sein. Die aufrechten Rahmenteile (Rahmenfriese) erhalten in der Regel die Schlitze und die waagerechten Rahmenteile die Zapfen. Bei besonders belasteten Eckverbindungen oder bei dicken Rahmenhölzern können Doppelzapfen angeschnitten werden. 

Gestemmte Rahmeneckverbindung

Bei Rahmen mit breiten Friesen oder bei Zargen wird nicht bis zum Hirnende durchgeschlitzt, sondern ein Zapfenloch gestemmt. Dadurch kommt der Zapfen auch in der Breite einen festen Halt, besonders dann, wenn er noch verkeilt wird. Diese Verbindung wird nur noch selten bei Rahmentüren wie Haus- und Zimmertüren angewendet. Hierbei wird der Zapfen so weit ausgeklinkt, dass dabei ein schmaler Nutzapfen entsteht. 

Sprossenverbindungen

Sprossen werden in der Regel kreuzweise überblattet. Die Sprossenhölzer erhalten meist eine Fase oder ein Profil und einen Falz zur Aufnahme der Glas- und Holzfüllungen. Bei Sprosse mit Fase schneidet man die senkrechten Sprossen beidseitig schräg und zum Überblatten die halbe Holzdicke von hinten ein. 

Längsverbindungen

Keilzinken

Die Keilzinken werden mit besonderen Fräsern an die Werkstücksenden angefräst.  

Sie wird z.B. fuer die Verlaengerung von Profilleisten, Brettern und Rahmenhölzern angewendet. 

Schichtverleimung 

Bei der Schichtverleimung werden Bretter auf gleiche Dicke gehobelt und in mehreren Schichten aufeinander geleimt. Dabei werden die Stoßfugen versetzt angeordnet. 

FAQ- häufig gestellte Fragen 

Wie kann man Holz miteinander verbinden? 

Es gibt folgende Möglichkeiten, um Holz miteinander zu verbinden: 

– mit einem Nagel oder einer Schraube

– mit Dübeln

– mit Federn

– mit Holzverbindungen (Zinkung, Überblattung, Gratleisten, Schlitz und Zapfen)

Was ist eine offene Dübelung? 

Die offene Dübelung ist die einfachste Art der Dübelverbindung. Die offene Dübelung ist eine Eckverbindung, bei der auf der einen Seite des Brettes die Dübel sichtbar werden. 

Was ist eine Überblattung?

Eine Überblattung ist eine Rahmeneckverbindung sowie eine Möglichkeit zwei Holzstücke miteinander zu verbinden. Sie ist die einfachste Eckverbindung im Rahmenbau. Bei der Herstellung werden die Rahmenecken bis zur Hälfte der Rahmendicke wechselseitig um die Rahmenbreite ausgeklinkt. Diese Verbindung muss verleimt werden. Die Überblattung wird vorwiegend bei einfachen Arbeiten oder bei sehr schwachen Rahmenhölzern angewendet, wie z.B. bei Zierbekleidung für Zimmertüren und Fliegenfenstern.

Welche Holzdübel Größe?  

Die Größe der Holzdübel sollte 2 mm bis 3 mm kürzer als die Dübellöcher sein, damit der überschüssige Leim von den Dübellöchern aufgenommen werden kann. Die Länge der Holzdübel sollte mindestens der Dicke des Werkstückes entsprechen. 

Welcher Bohrer für Holzdübel? 

Für das Bohren von Holzdübellöchern sollte ein Holzbohrer mit Zentrierspitze verwendet werden. Ein Bohrer mit Zentrierspitze ermöglicht ein sehr feines Herausarbeiten der Holzspäne, wodurch auch ein Reißen des Holzes verhindert wird. Der Durchmesser der zu bohrenden Löcher sollte 1 mm geringer sein, als der Aussendruchmesser des Holzdübels. 

Holzstücke können in unterschiedlicher Weise miteinander verbunden werden, ohne dabei Hilfsmittel wie Schrauben, Federn oder Dübel zu verwenden. Welche Holzverbindungen gibt es?

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