Seit wann gibt es Holzschrauben? Wir geben dir einen detaillierten Überblick!
Seit wann gibt es Holzschrauben?
Holzschrauben gibt es seit dem 15. Jahrhundert. Erst im 18. Jahrhundert wurden Holzschrauben zu einem häufig genutzten Verbindungsmittel in der Holzverarbeitung. Holzschrauben wurden zu dieser Zeit per Hand gefertigt. Im 18. Jahrhundert wurde begonnen, Holzschrauben in Eisenwalzwerken herzustellen. Dort wurde der Schraubenbedarf für die Schmieden hergestellt. Gelegentlich wurden Holzschrauben auch zudem auch vom Schmied hergestellt.
Handgefertigte Holzschrauben
Mittels einer Feile mussten die Handwerker Schraube für Schraube selbst das Gewinde durchschneiden, weshalb die Optik dieser Schrauben stark variierte. Nicht nur die Form und die Gewindeeinteilung ließen die Handarbeit erkennen; es waren auch etliche Schleifspuren entdecken. Der Schraubenkopf war nicht perfekt rund gearbeitet, wie es heutzutage von den maschinell gefertigten Schrauben gewohnt ist. Dadurch saß der Schlitz nicht zentriert und gerade.
Die erste maschinell hergestellte Holzschraube
Die erste Holzschraube wurde 1760 in England patentiert. Ein Metallstift wurde in eine Drehbank gespannt und mit spanenden Werkzeugen bearbeitet. Diese spanenden Werkzeuge wurde mehrere Male über den Schaft des Stiftes geführt. Auf diese Art wurde nun das Gewinde geschnitten, welches gleichmäßig ausgearbeitet war. Das Ende dieser Schrauben war bis dato noch abgeflacht, wodurch die Schraube schwierig in das Holz geführt werden konnte. Später wurde das Ende gespitzt.
Erst 1848 wurden Schrauben größtenteils maschinell hergestellt. So wurde zusätzlich ein konischer Schaft und ein Spitze am Ende der Schraube gefertigt. Diese Schrauben besaßen jedoch keinen Schlitz am Schraubenkopf, welche jedoch dann mit Bügelsägen per Hand hinein gesägt worden sind. Die Schrauben wurden von 1846 bis 1856 in Möbeln verbaut.
FAQ- häufig gestellte Fragen
Wann wurde die erste Schraube erfunden?
Die erste Schraube wurde 400 v. Chr. von dem griechischen Philosophen Archytas erfunden. Diese Schrauben ermöglichten das Bewässern der Felder und wurden zudem zum Abpumpen von Schlagwasser aus Schiffsrümpfen verwendet.
Wie viele verschiedene Schrauben gibt es?
Es gibt 8 verschiedene Schraubenarten:
1) Schlitzschraube
2) Kreuzschlitzschraube
3) Innenstern (Torx, AW)
4) Innensechskant (Inbus)
5) Außensechskant
6) Senkkopfschraube
7) Halbrundschraube
8) Linsensenkschraube
Was bedeutet DIN bei Schrauben?
DIN bedeutet: Deutsches Institut für Normung. Die DIN bei Schrauben legt die Vielzahl der Merkmale fest. Somit muss sowohl der Lieferer als auch der Kunde die bestellte Ware nicht gegenprüfen. Die DIN bei Schrauben definiert folgende Merkmale:
– die Kopfform (z.B. Kreuzschlitz, Innensechskant, Senkkopf)
– Gewindeart ( z.B. Blechgewinde, metrisches ISO- Regelgewinde)
– Länge des Gewindes
– Werkstoff und Festigkeitsklasse
– mögliche Beschichtungen oder Festigkeitseigenschaften
Beispiel: DIN 7997, A2 3 x 12
79= Kreuzschlitz
97= Senkkopf- Holzschraube
A2= Edelstahl
3 x 12= Durchmesser 3 mm, Länge 12mm
Wie funktioniert eine Schraube?
Eine Schraube verbindet 2 Teile miteinander. Und so funktioniert eine Schraube: Hat eine Schraube eine Spitze und ein Gewinde, kann diese mittels einem Schraubendreher oder einem Akkuschrauber in ein Material hineingedreht werden. Dabei findet sich die Schraube immer tiefer in das Material ein.
Wie funktioniert ein Gewinde?
Ein Gewinde funktioniert durch das Gewindeprofil, welches abwechselnd mit dem Flankenwinkel die Steigung des Gewindes definiert (= Gewindegang). Wird beispielsweise das Gewinde der Holzschraube in ein Stück Holz gedreht, so windet sich dieses immer tiefer in das Material ein. Es bildet sich ein Gegengewinde, welches das Herausziehen der Schraube verhindert.
Wie wird ein Gewinde gebohrt?
So bohrst du ein Gewinde:
Außengewinde
1) in Rundstahl schneiden
2) Bolzendurchmesser kleiner als Nenngröße des gewollten Gewindes
3) Rundstab-Ende abfeilen oder
4) Abschleifen (= Entstehung gleichmäßige Phase, ermöglicht besseres Greifen des Gewindeschneiders)
5) Schneidhalter in passenden Halter setzen
6) mit Schrauben fixieren
7) Schneideisen gerade auf eingespannten Bolzen setzen
8) mit wenig Druck in Uhrzeigersinn drehen
9) falls notwendig: Schneidöl/ Schmieröl verwenden
10) auf senkrechte und gerade Haltung des Schneideisens achten
11) Drehen bis Schneideisen gefasst hat und bis auf Boden angekommen
12) Nach jeder Umdrehung eine halbe zurück, um Span zu brechen
Innengewinde
1) Gewindebohrersatz (Einschnitt- oder Maschinengewindebohrer)
2) Kernloch bohren (Schraubengroesse x 0,8= Bohrlochgröße)
3) Kernloch mit Kegelsenkern senken (=Führung und besseres Zentrieren der Bohrer und Schrauben)
4) Gewindebohrer in Windeisen setzen
5) mit mäßigem Druck in Bohrloch eindrehen (Uhrzeigersinn)
6) wenn notwendig Schneidöl/ Schmieröl verwenden
7) nach jeder Umdrehung, Viertelumdrehung zurück (um Span brechen)
Was ist ein UNF Gewinde?
Ein UNF Gewinde (Unified National Fine Thread Series) ist eine Norm für gewinde in den Vereinigten Staaten und in Kanada. Dabei wird der Außendurchmesser in Zoll angegeben sowie die Gewindesteigung in Umdrehungen pro Zoll, wobei der Flankenwinkel 60°beträgt. Das ist so viel wie beim metrischen ISO- Gewinde.
Beträgt der Durchmesser unter ¼ Zoll, so wird diesem eine Nummer zugeordnet, welche genormt ist.
Durchmesser | Durchmesser | |
Zoll | mmm | |
#0 | 0,0600 | 1,5240 |
#1 | 0,0730 | 1,8542 |
#2 | 0,0860 | 2,1844 |
#3 | 0,0990 | 2,5146 |
#4 | 0,1120 | 2,8448 |
#5 | 0,1250 | 3,1750 |
#6 | 0,1380 | 3,5052 |
#8 | 0,1640 | 4,1656 |
#10 | 0,1900 | 4,8260 |
#12 | 0,2160 | 5,4864 |
Alle Durchmesser, die über ¼ Zoll betragen, wird dieser Wert in Zoll angegeben:
in Zoll (Bruch) | in Zoll (dezimal) | in mm |
¼ | 0,2500 | 6,3500 |
5/16 | 0,3125 | 7,9375 |
⅜ | 0,3750 | 9,5250 |
7/16 | 0,4375 | 11,1125 |
½ | 0,5000 | 12,7000 |
9/16 | 0,5625 | 14,2875 |
⅝ | 0,6250 | 15,8750 |
¾ | 0,7500 | 19,0500 |
⅞ | 0,8750 | 22,2250 |
1 | 1,0000 | 25,4000 |
Was versteht man unter Aufschneiden beim Gewindebohren?
Unter Aufschneiden versteht man das Verdrängen des Material beim Gewindebohren. Das Material wird nach innen verdrängt, wodurch die Bohrung kleiner wird. Beim Bohren des Kernlochs sollte auf eine gerade Haltung geachtet werden, da so eine optimale Führung entsteht und ein besseres Zentrieren der Bohrer und Schrauben ermöglicht.
Seit wann gibt es Holzschrauben? Bei uns hast du einen detaillierten Überblick bekommen!