Dieser Artikel beschäftigt sich mit der Frage: Darf ein Raumausstatter Malerarbeiten ausführen? Du erfährst was ein Raumausstatter ist und welche Arbeiten er ausführen darf. Wie wird man eigentlich Raumausstatter? Wir klären auf!
Darf ein Raumausstatter Malerarbeiten ausführen?
Ja, ein Raumausstatter darf Malerarbeiten ausführen. Dazu muss der Raumausstatter bei der zuständigen Handwerkskammer registriert sein sowie ein Gewerbe in der Stadtverwaltung angemeldet haben. Sind diese Schritte erledigt, so kann der Raumausstatter Malerarbeiten an den Innenwänden des Raumes vornehmen.
Was versteht man unter Malerarbeiten?
Malerarbeiten können sowohl an Innenwänden, Außenwänden oder an Decken ausgeführt werden. Zu den Malerarbeiten gehören:
- Streichen und Verputzen von Fassaden
- Lackieren und Lasieren von Türen
- Bearbeiten, Behandeln und Gestalten von Oberflächen
- Be- und Verarbeiten von Beschichtungsstoffen
- Prüfen, Bewerten und Vorbereiten von Untergründen
Malerarbeiten – Farbe und Anstrich
Um dem Raum einen neuen Glanz zu verleihen, reicht es meist aus, die Wand- und Deckenfarbe aufzufrischen. Jedoch sollten beim Streichen einige Dinge beachtet werden. Dies fängt schon bei der Vorbereitung an und zieht sich hin bis zur Nachbereitung.
Grundwissen: Pinsel und Bürsten
Pinsel und Bürsten unterscheiden sich je nach Form, Größe und Besatz (Haare oder Borsten):
- Streichpinsel (Auftrag von Anstrichen)
- z.B. Flachpinsel
- Lackierpinsel
- Ringpinsel
- Kantenpinsel
- Heizkörperpinsel
- Malpinsel (künstlerisches Gestalten)
- Spitzpinsel
- Federkielpinsel
- Plakatschreiber
- Haarpinsel
- Spezialpinsel (gestalten von speziellen Formen,Techniken, Oberflächen möglich)
- Strichzieher
- Zackenpinsel
- Fußbodenstreicher
- Schablonierpinsel
- Bürsten (schnelle und großflächige Arbeiten)
- Deckenbürste
- Malerquast
- Fassadenbürste
- Spezialwerkzeuge
- Stupfbürste
- Vertreiber
- Modler
Borsten oder Haare für Malerarbeiten?
Das Besteck, oder auch der Besatz eines Pinsel, sind meist aus Haaren oder Borsten gefertigt. Naturborsten stammen in der Regel von Wild- oder Hausschweinen.
Professionelle Maler und Künstler schätzen besonders die hellen russischen Borsten sowie die schwarzen Chinaborsten.
Naturborsten besitzen folgende Eigenschaften:
- Elastisch
- Am Schaft geschuppt
- An den Spitzen gespalten
Demnach können Naturborsten die Farbe gut aufnehmen, lange halten sowie gleichmäßig verteilen.
Dagegen reagieren Naturborsten empfindlich gegenüber Chemikalien, denn diese greifen die Borsten an. Eine große Gefahr stellen Laugen dar, denn diese können die Borsten in kürzester Zeit angreifen und sogar vollständig zersetzen.
Laugenbeständige Pflanzenborsten können Laugen Stand halten. Sie sind meist aus Fasers der Agavenpflanze hergestellt.
Kunstborsten sind meist aus diesen Materialien hergestellt:
- Polyester
- Nylon
- Perlon
Pinsel mit Kunstborsten weisen meist einen glatten Schaft auf und sind an den Spitzen gespitzt. Dies ermöglicht eine feinere Farbverteilung.
Kunstborsten sind gegenüber Chemikalien und Laugen unempfindlich und werden demnach meist für Ablauge- oder Lackierpinsel verwendet.
Was ist ein Raumausstatter?
Der Raumausstatter kümmert sich um die Gestaltung von Räumen. Dabei stehen das Designen sowie die Umsetzung zu seinen grundlegenden Bereichen.
Diese Schwerpunkte werden vom Tätigkeitsfeld umfasst:
- Polstern
- Licht-, Sicht- und Sonnenschutzanlagen
- Boden
- Raumdekoration
In all diesen Felder kann sich der Raumausstatter spezialisieren.
Nach der Handwerksordnung HwO ist der Beruf des Raumausstatters ein anerkannter Ausbildungsberuf. Die Ausbildung dauert 3 Jahre.
Welche Aufgaben hat der Raumausstatter?
Diese Aufgaben gehören zum Tätigkeitsfeld eines Raumausstatters:
- Verlegen von elastischer und textiler Bodenbeläge
- Beziehen und Polstern von Möbeln
- Fertigen und Montieren von Dekorationen
- Bekleiden von Decken und Wänden
- Beratung des Kunden
- Aufmaß der Räumlichkeiten nehmen
- Materialbedarf ermitteln
- Planen der Arbeitsabläufe
- Kalkulieren des Auftrages
- Überprüfung des Ergebnisses und Qualitätssicherung
Räume richtig aufpeppen
Hat sich ein Kunde an dich gewendet, so kannst du ihn mit deinen Ideen beraten. Dabei gehst du besonders auf diese Punkte ein:
- Gestaltung
- Materialauswahl
- Farbkomposition
- Dekoration
Besprechungen sollten vor Ort stattfinden, denn so lassen sich leichter Vorhaben besprechen. Wie soll der Raum in der Zukunft aussehen?
Der Raum sowie Tür- und Fensteröffnungen müssen ausgemessen werden. Ist bereits Mobiliar vorhanden? Anschließend wird ein Konzept erstellt. Der Materialbedarf sollte schnellstmöglich ermittelt und bestellt werden, da es zu ungeplanten Lieferungsverzögerungen kommen kann.
Die Experten für Böden
Als Raumausstatter kannst du dich auf die Gestaltung und Verlegung von Böden spezialisieren. Jedoch sollte als erstes der Untergrund überprüft werden sowie gegebenenfalls eine Grundierung und Schall- sowie Wärmedämmung verlegt werden. Nun kann es an den Boden gehen. Ob Fliesen, Beton als Ausgleichsmasse, Teppiche, Linoleum, PVC oder alte Landhausdielen; dem Material sind keine Grenzen gesetzt. Ebenso gehören zu den Aufgaben auch die Sanierung von Treppenstufen oder auch das Verspannen sowie Nähen von textiler Böden.
Intarsien können den Bodenleger herausfordern und machen gleichermaßen Spaß.
Polstern
Mit der Spezialisierung auf Polstern kann der Raumausstatter sich mit dem Konstruieren und Restaurieren von Sitzfederung, Armlehnen und dem Rückenaufbau befassen. Die Ergonomie spielt dabei eine sehr wichtige Rolle. Nachdem das Möbelstück bezogen worden ist, kann es nun mit Borten, Quasten oder Schnüren verziert werden.
Die Spezialisten von Licht und Dekoration
Nicht nur die Arbeiten mit Licht-, Sicht- oder Sonnenschutzanlagen zählen zu den Arbeiten, sondern auch das Entwerfen von Fensterdekorationen. Nicht nur das Arbeiten mit Zeichnungen ist Voraussetzung:
- Schneiden und Besäumen von Materialien
- Anbringen von Zierfalten und -nähten
- Aufnähen von Zugbändern
- Prüfen von baulichen Gegebenheiten
- Durchführen von Lichtmessungen
Plexiglas schneiden – so wird’s gemacht!
Die Wand und die Decke
Räume können mit den unterschiedlichsten Materialien aufgewertet werden – ob Kork, Tapeten, Dispersionsfarbe, Kunststoff, Seide oder anderen Stoffen.
Die Untergründe sollten zuallererst überprüft und grundiert werden. An die Decke können Stuckelemente angebracht werden.
Eigenschaften und Voraussetzungen
Der Raumausstatter sollte eine gestalterische Kreativität besitzen. Zudem ist es von großer Wichtigkeit, sich mit der aktuellen Mode auseinanderzusetzen sowie auszukennen.
Du solltest auf die individuellen Bedürfnisse des Kunden eingehen können und immer einen Lösung parat haben.
Der Umgang mit Formen, Materialien, Farben und gestalterischen Elementen steht hierbei im Vordergrund.
Branchen
In diesen Branchen findet der Raumausstatter Beschäftigung:
- Ateliers
- Handwerklichen Werkstätten (meist Polstereien)
- Fachbetrieben
FAQ-häufig gestellte Fragen
Was darf ich als Raumausstatter ausführen?
Diesen Arbeiten darfst du als Raumausstatter ausführen:
- Kundenberatung
- Bodenbeläge
- Polstern
- Sonnenschutz
- Wand- und Deckenbekleidungen
- Nähen
- Montage
Als Raumausstatter darfst du alle Aufgaben ausführen, die nötig sind, um einen Raum zu gestalten.
Wer darf Malerarbeiten machen?
Diese Berufsgruppen dürfen Malerarbeiten machen:
- Maler
- Raumausstatter
- Hausmeister (ohne sich Maler nennen zu dürfen)
Was darf ein Malermeister?
Das darf ein Malermeister:
- Streichen und Verputzen von Fassaden
- Lackieren und Lasieren von Türen
- Bearbeiten, Behandeln und Gestalten von Oberflächen
- Be- und Verarbeiten von Beschichtungsstoffen
- Prüfen, Bewerten und Vorbereiten von Untergründen
- Gründung einer Firma
Ist Raumausstatter ein Handwerk?
Ja, Raumausstatter ist ein Handwerk und wird in der Handwerksordnung HwO zusammengefasst. Eine dreijährige Ausbildung muss durchlaufen werden, um sich Raumausstatter nennen zu dürfen.
Was darf ich als Hausmeisterservice alles machen?
Der Hausmeisterservice darf ohne Registrierung bei der zuständigen Handwerkskammer Aufgaben in den Feldern Aufsicht, Pflege und Instandsetzung durchführen.
Diese Aufgaben darfst du als Hausmeisterservice alles machen:
- Ausführung von Besorgungen
- Betreuung der Wohnanlage
- Überwachung Garagen/Tiefgaragenanlagen
- Überwachung der Müllanlagen, Gemeinschaftsräume, Öllager, Heizungsräume, Fahrradräume, Aufzugsanlage
- Gardinen abnehmen und aufhängen
- Filterwechsel in Lüftungsanlagen
- Spannen von Rollos
- Betreuung von Toiletten (Papier, Seife, Handtücher)
- Gehwege und Hofflächen säubern
- Lampen aufhängen
- Garten- und Landschaftspflege
- Aufräumarbeiten
- Trockenbauarbeiten
- Störungen an Türschlössern beheben
- Auswechseln von Glühbirnen
- Stühle, Tische, Möbel leimen
- Weiß streichen
- Raufaser tapezieren
Welche Branche Raumausstatter?
Das Berufsbild des Raumausstatters gehört der Branche des Handwerks und des Designs an. Die Branche des Raumausstatters wird durch den Zentralverband Raum und Ausstattung (ZVR) vertreten.
Wie werde ich Raumausstatter?
Um Raumausstatter zu werden, musst du eine dreijährige Ausbildung durchlaufen. Nach der Ausbildung zum Raumausstatter darfst du dich Geselle nennen.
Für welche Berufe gilt wieder die Meisterpflicht?
Für diese Berufe gilt wieder eine Meisterpflicht:
- Estrichleger
- Fliesen-, Platten- und Mosaikleger
- Betonstein und Terrazzohersteller
- Parkettleger
- Behälter- und Apparatebauer
- Rollladen- und Sonnenschutztechniker
- Böttcher
- Glasveredler
- Drechler und Holzspielzeugmacher
- Raumausstatter
- Schilder- und Lichtreklamhersteller
- Orgel- und Harmoniumbauer
Dieser Artikel beschäftigte sich mit der Frage: Darf ein Raumausstatter Malerarbeiten ausführen? Du hast erfahren was ein Raumausstatter ist und welche Arbeiten er ausführen darf. Wie wird man eigentlich Raumausstatter? Wir haben aufgeklärt!
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