Dieser Artikel beschäftigt sich mit der Formatkreissäge. Du erfährst, wie du richtig an der Formatkreissäge arbeitest und zudem wichtige Infos über das Sägeblatt. Wo kann man eine Formatkreissäge kaufen? Wir klären auf!
In holzverarbeitenden Betrieben hat sich heute als Grundausstattung die Formatkreissäge wegen ihrer Vielseitigkeit, Eignung für Besäumschnitte sowie hohen Präzision bei Format- und Parallelschnitten weitgehend durchgesetzt.
Was ist eine Formatkreissäge?
Eine Formatkreissäge ist eine Tischkreissäge und ist mit einem beweglichen Schiebetisch ausgestattet. An der Formatkreissäge können Materialien in Längs- und Querschnitten zugeschnitten werden.
Mit der Formatkreissäge können sich besonders gut Bohlen besäumen lassen.
Verwendung
Formatkreissäge finden bei diesen Arbeiten Verwendung:
- Besäumen
- Längs- und Querschnitte von Vollholz
- Formatschneiden von Platten
- Nuten
- Schlitzen
- Absetzen Fälzen
- Anschneiden von Schrägen
- Sägeblatt kann zu einem Winkel von 45° schräg gestellt werden
Was ist der Unterschied zwischen Formatkreissäge und Tischkreissäge?
Bei der Formatkreissäge reicht der Maschinentisch von hinten nur bis zum Sägeblatt. Der vordere Teil ist als festklemmbarer Rollwagen (Schiebeschlitten) ausgebildet. Er ist erheblich länger als der Tisch.
Der Rollwagen erleichtert das Besäumen und, nach dem Einsetzen eines großen Querschnittanschlags mit Werkstücklängen, auch das Ablängen sowie das Formatschneiden von Platten. Wird ein verstellbarer Winkelanschlag eingesetzt, sind exakte Winkelschnitte möglich.
Tischkreissägen
Typisch für die Tischkreissäge ist der über dem Maschinenständer angeordnete allseitig geschlossene Maschinentisch mit der Austrittsöffnung für das Sägeblatt in der Mitte.
Da das Werkstück beim Bearbeiten über dem Tisch bewegt wird, ist bei großen Formaten oft keine sichere Auflage gewährleistet. Besäumschnitte erfordern besondere Führungsvorrichtungen.
An den kastenförmigen Maschinenständer lässt sich seitlich ein Rolltisch anbringen, der die Auflagefläche vergrößert.
Aufbau
Dies Formatkreissäge besteht aus:
- Spaltkeil
- Spanschutzhaube
- Schutzhaubenträger
- Parallelanschlag
- Gehrungsanschlag
- Tischeinlage
- Tischverlängerung
- Schalteinrichtung
- Drehzahleinzeige
- Absauganschluss
- Schiebestock
- Queranschlag
- Klemmschuh
Charakteristisch ist der neben dem Maschinentisch geführte Doppelrollwagen, auf dem das Werkstück während der Bearbeitung fest aufliegt.
Die Antriebsaggregate und die Mechanik zur Höhen- und Schrägverstellung sind staubgeschützt im Maschinenständer angebracht.
Seitenanschlag, Höhen- und Schrägverstellung sind heute weitgehend motorbetrieben. Die Bedienelemente sind in einem drehbaren Schaltkasten oberhalb der Arbeitsfläche übersichtlich und gut erreichbar angeordnet.
Digitale Anzeigen ermöglichen hohe Präzision und Zeitersparnis.
Für Parallelschnitte und zum Besäumen liegt das Werkstück fest auf dem Zuschneidewagen. Für Querschnitte auf einem Querschlitten, der am Rollwagen eingehängt und durch einen Teleskoparm abgestützt wird.
Mit ausziehbaren Längenanschlägen bis 3200 mm sind auch großformatige Platten millimetergenau und sauber zuzuschneiden.
Mit Hilfe eines Gehrungsanschlages kann man Gehrungsschnitte auf dem Querschlitten ausführen.
Zur Kraftübertragung vom Motor zur Sägewelle dient ein Keilriemen. Durch manuelles Umlegen des Riemens oder Polumschaltung des Motors lässt sich die gewünschte Drehfrequenz einstellen (Berücksichtigung von Material und Sägeblatt).
Sägeblatt
Für den Zuschnitt an der Formatkreissäge ist die Auswahl des richtigen Sägeblattes zu treffen und die Maschine zu rüsten.
Flachzahnsägeblatt
Verbundsägeblätter mit Flachzahn für Rohzuschnitt in Faserrichtung, mit geringer Zähnezahl (16 bis 24) bei 350 mm Durchmesser.
Wechselzahnsägeblatt
Verbunsägeblätter mit Wechselzahn zum Schneiden von Vollholz in und quer zur Faserrichtung mit einer Zähnezahl von 16 bis 48 bei einem Durchmesser von 350 mm.
Hohl-Trapeszahnsägeblatt
Verbundsägeblätter mit Hohl- und/oder Trapezzahn zum Schneiden beschichteter Plattenwerkstoffe.
Schnittgeschwindigkeiten
Die Schnittgeschwindigkeit ist abhängig von:
- zulässigen Drehzahl aus dem Durchmesser des Sägeblattes
- Anzahl der Schneiden
- dem zu bearbeitenden Material
- Holzart
- Holzfeuchte
Die Schnittgewschnwidkeit liegt bei 60 bis 80 m/s.
Bei Nichtbeachtung der idealen Schnittgeschwindigkeit erhöht sich die Unfallgefahr und die Standzeit der Schneiden wird geringer.
Verschiedene Schnittgeschwindigkeiten
v = 60 m/s bei:
d= 350 mm n= 3000 bis 3500 U/min
d= 300 mm n=3500 bis 4000 U/min
v = 80 m/s bei:
d= 350 mm n=4500 bis 5000 U/min
d= 300 mm n=5000 bis 6000 U/min
Drehfrequenzen
Durch den Einsatz verschiedener großer Riemenscheiben sowie eines polumschaltbaren Drehstrommotors, können unterschiedliche Drehfrequenzen an der Formatkreissäge erreicht werden.
Zur Kraftübertragung werden meist Kurz- oder Keilriemenantriebe verwendet.
Wartung und Pflege
Nachteile stumpfer Werkzeuge sind:
- Erfordern erheblich mehr Antriebskraft
- Größere Rückschlagkraft
- Gefährlicher als scharfe Werkzeuge
Kreissägeblätter müssen daher regelmäßig geschärft und geschränkt werden.
Bei den hohen Geschwindigkeiten ergeben sich starke Fliehkräfte. Schon eine kleine Unwucht kann das Sägeblatt zerspringen lassen. Darum muss es maschinell mit dem Schärfautomat geschärft werden.
Dazu gibt es speziell eingerichtete Schärferein. Als Richtwert für die Schränkweite gelten ⅓ Blattdicke oder 1/1000 Blattdurchmesser.
Hinterschliffene Sägeblätter werden nicht geschränkt.
Sicherheitsvorschriften
Spaltkeil
Arbeiten an der Formatkreissäge sind nur erlaubt, wenn ein Spaltkeil eingesetzt ist. Ohne Spaltkeil dürfen nur Einsatzschnitte durchgeführt werden.
Beim Einsetzen des Spaltkeiles ist zu beachten:
- Die Größe des Spaltkeiles muss der Größe des Sägeblattes angepasst sein
- Der Abstand zwischen Spaltkeil und Sägeblatt sollte nicht größer als 8 mm sein
- Die Dicke des Spaltkeils darf nicht größer als die Schnittbreite und nicht kleiner als die Dicke des Sägeblattes sein
- Die oberste Stelle des Spaltkeils sollte 5 mm tiefer sein als die des Sägeblattes, um das Schneiden verdeckter Schnitte zu ermöglichen
Wozu dient der Spaltkeil?
- Er verhindert, dass sich Schnittfuge hinter dem Sägeblatt durch Spannungen im Werkstoff schließt. Ohne Spaltkeil besteht die Gefahr, dass das Werkstück vom aufsteigenden Teil des Sägeblattes erfasst und gegen den Bearbeiter geschleudert wird.
- Er dient auch als Berührungsschutz, da er den aufsteigenden Sägeblattteil abdeckt.
Spanschutzhaube
Die Spanschutzhaube schützt in Verbindung mit der Absaugung vor dem Herausschleudern von Spänen.
Durch einfaches Wegschwenken der Spanschutzhaube, was nur bei verdeckten Schnitten erlaubt ist, können ohne größeres Umrüsten Falze und Ähnliches geschnitten werden.
Klemmschuh
Ein sicheres Arbeiten wird hierbei durch den Klemmschuh (Besäumniederhalter) gewährleistet.
Schiebestock
Beim Bearbeiten schmaler Werkstücke (unter 120 mm Breite) ist unbedingt der Schiebestock zum Nachschieben bzw. Durchschieben zu verwenden.
Werden Leisten geschnitten, z.B. für die Sprossen (Werkstücke schmaler als 30 mm), so dürfen diese Arbeiten nur noch mithilfe eines Schiebeholzes ausgeführt werden.
Gefahrenbereich
Der Gefahrenbereich an der Formatkreissäge ist im direkten Umfeld des Sägeblattes und in einem weiträumiges Bereich hinter der Maschine (entgegengesetzt zur Arbeitsrichtung).
Parallelanschlag
Der Parallelanschlag dient zum Schneiden von Werkstücken gleicher Breiten, welche länger als breit sein müssen.
Soll der Parallelanschlag unter einer Schnittbreite von 120 mm eingestellt werden, darf dies nur bei still stehende, Sägeblatt geschehen.
Der Parallelanschlag soll so weit zurückgezogen werden, dass ein Klemmen des Werkstückes vermieden wird. Als Faustregel dient eine gedachte Linie, die etwa bei der Sägeblattvorderkante beginnt und unter 45° nach hinten verläuft.
Arbeiten an der Formatkreissäge
Besäumen von Bohlen
Beim Besäumen von Bohlen, sollten diese Maschineneinstellungen vorgenommen werden:
- Verbundkreisägeblatt mit Flachzahnschneiden einsetzen und Spaltkeileinstellung darauf anpassen
- Höhe des Sägeblattes auf Höhe 2 cm Überstand zu Bohlendicke einstellen
- Drehzahl so wählen, dass eine Schnittgeschwindigkeit von etwa 70 m/s erreicht wird
- Besäumniederhalter (Klemmschuh) auf dem Schiebetisch festklemmen
- Parallelanschlag wegschieben, damit er nicht stört
- Schutzhaube auf Bohlendicke absenken
- Nachschiebeholz bereitlegen
Parallenanschlag bei Brettern unter 120 mm
So wird der Parallelanschlag bei Brettern mit einem Breitenmaß unter 120 mm eingestellt:
- Der Parallelanschlag wird bei geringen Breitenmaßen (unter 120 mm) umgelegt, so dass bei niedriger Führungsfläche der Vorschub mit dem Schiebestock nicht behindert ist und die Schutzhaube weit genug abgesenkt werden kann
- Der Parallelanschlag wird soweit nach rechts versetzt, bis der erforderliche Abstand zum Sägeblatt erreicht ist (Breitenmaß)
- Er wird soweit zurückgezogen, dass eine gedachte Linie vom Anschlagende bis zur Sägeblattmitte in einem Winkel von 45° zur Schnittrichtung verläuft
Saubere Schnittkanten bei furnierten Plattenwerkstoffen
So werden saubere Schnittkanten beim Auftrennen von furnierten Plattenwerkstoffen an der Formatkreissäge erzielt:
- Durch die Wahl des richtigen Werkezeugs
- Kreissägeblatt mit Hohlzahn oder Wechselzahn mit kleinem Zahnabstand
- Bei großem Sägeblattüberstand wird die obere Schnittkante sauber, die untere zeigt Ausrisse
- Durch Verwendung einer Vorritzsäge wird auch die untere Schnittkante sauber
- Alternativen hierzu sind Klebestreifen und Zulagen
Fälzen an der Formatkreissäge
Diese Regel sollte beim Fälzen an Formatkreissägen beachtet werden:
- Die Schnittfolge ist so zu wählen, dass nach dem zweiten Schnitt der Schnittabfall nicht zwischen Sägeblatt und Parallelanschlag fällt.
Wird diese Regel missachtet, kann der Schnittabfall gegen den Bearbeiter geschleudert werden.
Besäumen und Auftrennen
- Längsschnitt-Kreissägeblatt verwenden
- Besäumniederhalter auf dem Rollwagen/Schiebetisch festklemmen
- Werkstück ausrichten und unter den Besäumniederhalter drücken
- Wenn möglich Besäumhilfe verwenden
- Die rechte Hand (mit geschlossenen Fingern) übt den Vorschub aus
- Die linke Hand wird an der Außenkante von Rollwagen/Schiebetisch geführt
Besäumniederhalter
Beim Schneiden von Leisten unter 30 mm Breite kommt es auch heute noch zu vielen Unfällen. Die Schutzhaube kann wegen der geringen Breite der Werkstücke nicht genügend abgesenkt werden. Der Einsatz eines Schiebestockes ist nicht möglich, weil er nicht zwischen Schutzhaube und Parallelanschlag geführt werden kann.
Mit dem Einsatz von Besäumniederhalter und Besäumhilfen ist ein sicheres und rationelles Arbeiten an der Kreissäge auch bei diesem Arbeitsgang möglich.
Damit das Werkstück nicht zwischen Parallelanschlag und Sägeblatt einklemmt und zurückgeschleudert wird, muss das Anschlaglineal bis vor das Sägeblatt zurückgezogen werden.
Ein “Verlaufen” des Werkstückes ist nicht möglich, da es bei der Bearbeitung zwischen Besäumniederhalter und Besäumhilfe geführt wird.
Querschneiden kurzer Werkstücke
Zum Querschneiden kurzer Werkstücke wird ein feinzahniges Kreissägeblatt verwendet.
Der Parallelanschlag wird so eingestellt, dass das Werkstück nur bis zum Beginn des Schnitts anliegt.
Die kurzen Werkstücke dürfen nur mit einem Queranschlag zurückgeführt werden.
Finger geschlossen- Daumen angelegt! Hände flach auf dem Werkstück in Arbeitsrichtung führen
Formatkreissäge kaufen
Marken
- Mafell
- Holzmann Maschinen (z.B. Holzmann Formatkreissäge FKS 315, TS 315VF-2000)
- Martin
- Bernardo
- Altendorf (z.B. Formatkreissäge Altendorf F45)
- Scheppach (z.B. Scheppach Formatkreissäge Forsa 3.0, Forsa 4.0)
- Felder (z.B. K700, K500, K 540 s, Hammer)
- Hans Schneider (z.B. PS315/2000-400V)
- Holzkraft
Unter Justiz Auktion kannst du Formatkreissägen zum günstigen Preis kaufen.
Dieser Artikel beschäftigte sich mit der Formatkreissäge. Du hast erfahren, wie du richtig an der Formatkreissäge arbeitest und zudem wichtige Infos über das Sägeblatt. Wo kann man eine Formatkreissäge kaufen? Wir haben aufgeklärt!