Dieser Artikel beschäftigt sich mit der Frage: In welcher Tiefe kommt das Grundwasser? Du erfährst, wie die Tiefe des Grundwasser ermittelt werden kann und ob es genehmigungspflichtig ist, einen Brunnen zu erbauen. Wie tief muss man graben, um auf Grundwasser zu stoßen? Wir klären auf! 

In welcher Tiefe kommt Grundwasser? 

In welcher Tiefe das Grundwasser kommt, ist von einigen Faktoren abhängig. Durchschnittlich lässt sich sagen, dass das Grundwasser in Deutschland in einer Tiefe von 5 Metern bis 9 Metern zu finden ist. In der Schwäbisches Alp kann es jedoch vorkommen, dass das Grundwasser 10 m bis 100 m entfernt ist. Dagegen sieht es im Leipziger Auwald ganz anders aus. Hier fließt es schon 30 cm unter der Erdoberfläche. 

Die Tiefe des Grundwassers ist abhängig von:

Merke: Je näher du dich an einem Fluß befindest, desto dichter befindest du dich am Grundwasserspiegel.

Das Grundwasser füllt die Poren sowie die Hohlräume der Erdschichten, die aus Sand, Kies oder anderen Gesteinen bestehen können. Mit Hilfe der Schwerkraft, gelangt das Wasser zu Seen, Flüssen oder großen Meeren. Das Wasser fließt nicht in einzelnen Strömungen oder Adern. Es ist vollkommen zusammenhängend, jedoch kann es durch einzelne Hindernissen aus Gestein getrennt werden.  

Bei jeder Bohrung, lässt sich in Deutschland Grundwasser finden. Jedoch besteht keine Garantie, ob es auch genutzt werden kann. 

Küstengebiete

In Küstengebieten ist es möglich, dass das Grundwasser bereits bei 2 m unter dem Erdboden fließt. 

Gebirge

Das Grundwasser lässt sich im Gebirge schwer finden. Meist lässt sich sagen, dass das Wasser aus den Bergen ins Tal fließt. Demnach werden dort häufig Brunnen gebaut, da der Abstand zum Grundwasserspiegel sehr niedrig ist. 

Das Grundwasser folgt der Erdoberfläche. Demnach lässt sich das Grundwasser in hohen Bergen finden. 

Die Durchlässigkeit des Wassers wird durch den Schichtaufbau des Untergrundes bestimmt. In den Bergen gestaltet er sich von unten nach oben wie folgt: 

  1. Undurchdringbare Gesteinsschicht 
  2. Ton 
  3. Lehm 
  4. Grundwasser
  5. Sand/Kies
  6. Lehm 
  7. Grundwasser
  8. Sand/Lehm 
  9. Erde

In den Gebirgen sind besonders harte Böden und Gestein vorhanden. Dies hat zur Folge, dass das Wasser Schwierigkeiten dabei hat, durch die unterschiedlichen Schichten zu sickern. 

Tiefe des Grundwassers ermitteln 

Wenn das das Grundwasser unter deinem Grundstück verwenden möchtest, dann ist nicht nur die Tiefe entscheidend, sondern auch eine passende Fläche, welche einen direkten Zugang zum Wasser bietet. 

Grundwasser sammelt sich über eine große Fläche hinweg zusammen. Nicht alle Stellen unter der Erde sind mit der gleichen Wassermenge versorgt. 

Hier ist eine ausführliche Recherchearbeit gefragt. Diese 3 Herangehensweisen werden dir helfen: 

  1. Durchführen einer Testbohrung 
  2. Nach Brunnen in der Umgebung suchen 
  3. Einholen von fachmännischen Infos 

Testbohrung 

Testbohrungen eignen sich, wenn die Tiefe des Grundwassers sehr niedrig ist. Wenn du also im Flachland oder in Küstennähe wohnst, so kannst du direkt loslegen. 

Zu benötigst: 

Werkzeug Weshalb? 
HanderdbohrerWird verwendet, wenn Boden nicht stark verdichtet istDurch eigene Kraft betrieben Im 90°-Winkel bohren 
Elektrischer ErdbohrerBodenbeschaffenheit nicht wichtig Bohrer möglichst gerade halten (90°) Kann gemietet werden 

Suche nach Brunnen

Gibt es einen Brunnen in ihrer Gemeinde? Wenn ja, dann kannst du davon ausgehen, dass dort das Grundwasserspiegel niedrig ist. Meist lassen sich diese Brunnen auf Marktplätzen finden. Besitzt dein einen Brunnen? Frage ihn nach der Tiefe des Grundwassers. Du kannst davon ausgehen, dass das Wasser bei dir in der gleichen Tiefe fließt. 

Brunnenbauer sind Meister auf ihrem Gebiet und können dich fachmännisch beraten. Ebenso sind sie in der Lage, eine Bodenanalyse zu erstellen. 

Jede Gemeinde/Region besitzen hydrogeologische Übersichtskarten. Diese Karten zeigen an, in welcher Region das Grundwasser niedrig oder relativ tief fließt. 

Fachmännischer Betrieb 

Mit Hilfe professioneller Unterstützung, stehst du auf der sicheren Seite. 

Diese Institutionen können informieren: 

  1. Wasserverbände
  2. Wasserbehörden
  3. Gemeindeverwaltung 
  4. Stadtwerke
  5. Landesamt für Energie, Bergbau und Geologie

Brunnen und Pumpe

Ein Brunnen im Garten – davon träumen viele Hausbesitzer. Je nachdem wie tief das Grundwasser ist, sollte eine entsprechende Pumpe eingebaut werden: 

Liegt der Grundwasserspiegel relativ niedrig, so kann auf eine klassische Gartenpumpe zurückgegriffen werden. 

Der Boden ist maßgeblich von Bedeutung, wenn es darum geht, einen Brunnen zu bohren. 

Diese Materialien begünstigen den Bau eines Brunnens: 

(Überblick) Grundwasser

Das Grundwasser bildet sich durch das Absickern von Niederschlägen und Seen und Flüssen. Das Wasser hält sich bei den sogenannten Grundwasserleitern auf. Diese Leiter sind Gesteinskörper, um welche das Grundwasser fließt. 

70 % des deutsches Trinkwassers, wird aus Brunnen gewonnen. Die Qualität des Trinkwasser bestimmt essentiell die Lebensqualität. 

Das Bundesanstalt für Gewässerkunde schätzt das deutsche Wasser auf etwa 188 Milliarden Kubikmeter m3. 26% liegen dabei im Grundwasser. 

Die Fachgebiete, welche sich mit dem Grundwasser beschäftigt, wird als Hydrogeologie sowie Grundwasserhydraulik bezeichnet. 

Hochwasser

Das Hochwasser verändert die Fließrichtung des Grundwassers. Normalerweise fließt das Grundwasser in Richtung eines Flusses, jedoch bewirkt das Grundwasser, dass das Wasser richtung Landesinnere strömt. Sobald das Grundhochwasser die Höhe des Kellerbodens übersteigt, entstehen Auftriebskräfte. Diese Wirken von außen auf das Gebäude und zur Folge haben, dass sowohl Kellerwänder beschädigt werden oder das Wasser durch undichte Stellen in den Keller gelangen. 

Ist das Grundwasser sauber? 

Die Sauberkeit, die Qualität des Grundwassers hats ich im Laufe der Jahre verschlechtert. Die Landwirtschaft trägt entscheidend dazu bei. Die Pflanzen werden häufig sowie mit einer großen Menge gedüngt. Meist können sie den vielen Dung gar nicht aufnehmen. Deshalb sickert der Dünger ab und gelangt in das Grundwasser. Das Wasser wird nun mit einer hohen Nitratmenge belastet. 

Quellen: http://trinkwasser.svgw.ch/index.php?id=815

Natürliches Mineralwasser

Fällt Niederschlag auf die Erde, so sickert dieser in die verschiedensten Gesteinsschichten ab. Sogenannte Grundwasserleiter besitzen Hohlräume und Poren, durch welche das Grundwasser fließen kann – Mineralstoffe und Spurenelemente werden gelöst. Das Mineralwasser sammelt sich in Quellen, welche sich unterhalb der Erdoberfläche befinden. Mit Hilfe von Brunnen, kann dieses Mineralwasser gewonnen werden. 

Undurchlässigkeit des Tons 

Die Suche nach dem Wasser ist davon abhängig, wie durchlässig die Gesteine und Segmente sind. Aus Ton kann das Wasser nur schwer gefiltert werden und ist demnach nichts nutzbar. 

Die Porenräume des Tons sind klein und eng. Das Wasser kann nur schwer hindurchfließen. 

Hier bewegt es sich bis zu 1 cm/Tag. 

Wie kommt das Grundwasser in die Flüsse und Seen? 

Über Quellen, aber auch durch die Schwerkraft, wird das Grundwasser in Flüsse und Seen geleitet. Über das Flussbett gelangt es in das Flusswasser. Das hat zur Folge, dass das Volumen großer Flüsse (Bsp.: Rhein, Elbe, Donau) stromabwärts ansteigt. 

Gibt es Wasseradern? 

Nein, aus wissenschaftlicher Sicht gibt es keine Wasseradern. Wasser fließt unter der Erdobergrenze nicht in Strömen und Kanälen. Viel mehr in einer homogen Flächen, wobei sich das Wasser am Tag nur einige Millimeter oder Zentimeter bewegt. 

Was bedeutet: Oberflächennahe Geothermie? 

Unter der Oberflächennahen Geothermie wird die Nutzung von Temperaturen aus den Erdschichten zum Heizen sowie Kühlen von Gebäuden, etc. bezeichnet. Es wird die Wärme, bzw. die kühle Energie aus den Erd- oder Gesteinsschichten entnommen. Ebenso ist es möglich, die Energie aus dem Grundwasser zu gewinnen.

In Neu- sowie in Altbauten sind Erdwärme- Heizungssysteme eine gewünschte Innovation; besonders in Hinblick auf Öl- oder Gasbefeuerung. Mit Hilfe von Sole- oder Wasser-Wasser-Wärmepumpen wird die sogenannte Heizkreistemperatur hochgepumpt. 

Grundwasserleiter

Der Grundwasserleiter wird auch als Aquifer bezeichnet. Weitere Synoyme sind: Grundwasserhorizont oder Grundwasserträger. Dieser Grundwasserleiter ist meist ein Gesteinskörper, welche Hohlräume oder undichte Segmente besitzt, wodurch das Grundwasser fließen kann. Grundwasserleiter sind zur Leitung des Grundwassers geeignet. 

Diese Arten werden unterschieden: 

  1. Porengrundwasserleiter
  2. Kluftgrundwasserleiter
  3. Karst-Grundwasserleiter

FAQ – häufig gestellte Fragen 

Wie tief muss man graben, um auf Grundwasser zu stoßen? 

Man muss circa 5 Meter bis 10 Meter graben, um auf Grundwasser zu stoßen. Je nach Region, kann die Tiefe variieren. Flachlandgebiete, oder Regionen in Küstennähe, stoßen beim Graben schneller auf Grundwasser. Im Gebirge, sind die harte Böden und dichte Steine zu finden. Das hat zur Folge, dass das Wasser Schwierigkeiten dabei hat, durch die unterschiedlichen Schichten zu sickern. In Deutschland muss man jedoch nur bis zu 10 Meter graben, um auf Grundwasser zu stoßen. 

Wo gibt es Grundwasser? 

Grundwasser gibt es grundsätzlich überall. Besonders in Deutschland, bzw. Europa kann man davon ausgehen, dass überall Grundwasser vorhanden ist. Grundwasser entsteht durch das Absickern von Niederschlägen. In einer großen zusammenhängenden Fläche, fließt das Wasser in Flüsse oder Seen. Grundwasser strömt nicht in Adern oder Kanälen. Besonders in sehr trockenen Gebieten (z.B. Teile von Afrika), wird es schwer, Grundwasser zu finden. Dort müsste sehr tief gebohrt werden, um an dieses Wasser zu gelangen. 

Wie tief darf man einen Brunnen bohren? 

Ein Brunnen im Garten darf nicht tiefer als 7 Meter sein. In Deutschland stellt es jedoch kein Problem dar, da das Grundwasser bereits ab einer Tiefe von 5 Metern zu finden ist. Das Bohren eines Brunnens muss mit der örtlichen Kommune oder Stadt abgestimmt werden. 

Wie tief ist mein Grundwasser Berlin?  

Das Trinkwasser liegt in Berlin in einer Tiefe von circa 30 bis 170 Metern. Das Grundwasser fließt näher an der Erdoberfläche, da Berlin und Umgebung an vielen Flüssen und Seen gelegen ist. Durch die Klimaveränderungen ist auch das Grundwasser in Berlin gefährdet. Die Beschaffenheit sowie die Qualität des Grundwassers werden zum Problem. Noch gilt das Wasser in Berlin als sehr sauber. Das Grundwasser wird besonders durch Dünger der Landwirtschaft, aber auch Medikamente, Kontrastmittel oder auch Schmerzmittel verunreinigt. 

Wie erfahre ich, wie hoch der Grundwasserspiegel ist? 

Um zu erfahren, wie hoch der Grundwasserspiegel (GWS) ist, lohnt sich der Kontakt zum Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit. Ebenso sollten die Stadtwerke sowie Wasserverbände deiner Kommune oder Stadt Auskunft geben, wie hoch der Grundwasserspiegel ist.  Der Grundwasserspiegel beschreibt die Ausgleichsfläche zwischen dem Druck der Atmosphäre und dem des Grundwassers. Die WRRL (EG-Wasserrahmenrichtlinie) ist dafür verantwortlich, dass sich alle Gewässer (Bsp.: Flüsse, Seen, Küstengewässer, Grundwasser) in einem guten Zustand befinden. 

Wie bekommt man den Grundwasserspiegel raus? 

Den Grundwasserspiegel bekommt man heraus, indem man Kontakt zu den Stadtwerken oder Wasserverbänden deiner Kommune/Stadt aufnimmt. Ebenso kann die Stadt- und Gemeindeverwaltung im Fachbereich Umwelt dir Informationen darüber geben, wie hoch der derzeitige Grundwasserspiegel liegt. Der Grundwasserspiegel beschreibt die Ausgleichsfläche zwischen dem Druck der Atmosphäre und dem des Grundwassers

Was kostet es einen Brunnen bohren zu lassen? 

Es kostet circa 1.400 Euro, um einen Brunnen bohren zu lassen. Die Kosten für eine Bohrung sind dabei von verschiedenen Faktoren abhängig: Tiefe des Brunnens, Material des Untergrundes, Art der Bohrung sowie Auswahl der geeigneten Pumpe. Je nachdem variieren die Kosten für das Bohren eines Brunnens. Wenn das Grundwasser unter 10 Meter Tiefe liegt, so verlangen die Handwerker meist einen Preis zwischen 800€ und 1000€ für das Errichten des Brunnens. Sobald der Grundwasserspiegel niedriger liegt, verlangt der Fachbetrieb meist bis zu 150€ mehr pro Meter. 

Kann man Brunnenwasser in Berlin trinken? 

Ja, man kann Brunnenwasser in Berlin trinken, jedoch wird dafür keine Haftung übernommen. Du haftest dabei allein, falls es zu gesundheitlichen Komplikationen kommen kann. Laut der Trinkwasserverordnung ist es möglich, dass Brunnenwasser zu trinken. Wir raten dazu, das Brunnenwasser in Berlin nicht zu trinken, da das Grundwasser in Berlin nicht mehr so sauber wie vor einigen Jahren ist. Landwirtschaftlicher Dünger, aber auch Medikamente oder Schmerzmittel, verdrecken das Grundwasser. Demnach ist es wichtig, dass das Wasser erst einmal aufbereitet wird. 

Was passiert wenn man Brunnenwasser trinkt? 

Wenn man Brunnenwasser trinkt, passiert erstmal gar nichts. Die Trinkwasserverordnung erlaubt es, das Wasser aus Brunnen zu trinken. Jedoch ist zu beachten, wie die Qualität sowie die Zusammensetzung des Grundwasser des jeweiligen Gebietes ist. Hat die Stadt oder Kommune mit verschmutztem Grundwasser zu tun? Dann solltest du das Brunnenwasser lieber nicht trinken. In Hinblick auf das Trinkwasser/Leitungswasser, fehlt dem Brunnenwasser jegliche Aufbereitung. 

Ist ein Brunnen genehmigungspflichtig? 

Ja, ein Brunnen ist genehmigungspflichtig. Bei der zuständigen Verwaltung deiner Kommune oder Stadt, solltest du dein Vorhaben anmelden. Der Ansprechpartner ist dabei die Wasserbehörde. Wird der Brunnen nicht angemeldet, so kann es passieren, dass Bußgeld droht. Meist in einer Höhe von bis zu 50.000 Euro. Demnach solltest du, wenn du einen Brunne in deinen Garten bauen und bohren möchtest, eine Genehmigung in der zuständigen Verwaltung einholen. 

Dieser Artikel beschäftigte sich mit der Frage: In welcher Tiefe kommt das Grundwasser? Du hast erfahren, wie die Tiefe des Grundwasser ermittelt werden kann und ob es genehmigungspflichtig ist, einen Brunnen zu erbauen. Wie tief muss man graben, um auf Grundwasser zu stoßen? Wir haben aufgeklärt!

Quelle: 

Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit,Grundwasser in Deutschland, August 2008

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