Dieser Artikel beschäftigt sich mit dem Thema: Holz lackieren ohne Grundierung. Du erfährst, weshalb Grundierungen verwendet werden und welche Schritte notwendig sind, um ein gutes Lackierergebnis zu erzielen. Wann muss ich Holz grundieren? Wir klären auf!
Holz lackieren ohne Grundierung
Holz sollte nicht ohne Grundierung lackiert werden, die die Grundierung dafür sorgt, dass der Lack optimal auf dem Untergrund haften wird. Die Grundierung dringt tief in das Holz hinein und füllt die Poren, sodass diese gesättigt sowie weniger saugfähig sind. Dadurch wird die Oberfläche des Holzes verfestigt, wodurch störende Einflüsse durch Holzinhaltsstoffe (z.B. Harz, Gerbstoffe) unterbunden werden.
Einige Lacke sind gegen bestimmte Inhaltsstoffe des Holzes empfindlich, wie beispielsweise UP-Lacke. Durch die Grundierung werden nun diese Schadstoffe isoliert, ohne dass die Poren vollständig gesperrt werden. Für dieses Isolieren eignen sich verdünnte DD-Lacke.
Grundierungen bestehen in der Regel aus:
- Decklack
- Lichtschutzmittel
- Farbstoffen (Pigmenten)
- Härter
- Andere Zusatzmittel
Die Grundierung bildet die Basis für darauffolgende Lackierungen. Nachdem diese aufgetragen worden ist, wird sie geschliffen (Zwischenschliff) sowie vom Staub befreit. Nun kann der neue Lackanstrich griffglatt aufgetragen werden und antrocknen.
Welche Grundierung für Holz?
Diese Grundierungen sind für Holz geeignet:
Grundierung | Verwendung |
BONDEX Imprägnierung Holzschutz mit Bläueschutz Osmo Holz-Imprägnierung gegen Fäulnis und Bläue | – Bläueschutz – Wird im Außenbereich eingesetzt – Besonders bei Nadelhölzern zu verwenden |
Osmo Holz-Imprägnierung gegen Fäulnis und Bläue | – Imprägniergrund Für Innen- und Außenbereich – Im Innenbereich: für besonders beanspruchte Hölzer und welche Kontakt zum Außenbereich haben (Bsp.: Türe, Fensterrahmen, Balken, Dachböden, etc.) – Farblos |
Remmers Isoliergrund (weiß) 2,5l | – Isoliergrund – Weiße Pigmente |
Caparol Capacryl Haftprimer 0,750l | – MDF-Grundierung |
Bondex Schnellschliffgrund 0,75l | – Schnellschliffgrund – Kunstharz-Grundierung – Farblos – Schnell trocknend – Nur für Nitrolacke oder Nitrokombilacke einsetzbar |
Holz lackieren
Holz lackieren ist um einiges leichter sowie benötigst du nicht all zu viel Equipment. Holz lackieren kann leicht erlernt werden und kann von jedem Heimwerker oder Anfänger ausgeführt werden.
Holz lackieren » Schritt-für-Schritt-Anleitung
- Material- und Werkzeugliste
- Auswahl des richtigen Werkzeuges
- Vorbehandlung der Oberfläche
- Holz wässern
- Oberfläche in mehreren Schritten abschleifen (jeweils eine andere Körnung verwenden)
- Holzstaub entfernen
- Oberfläche grundieren
- Lackauftrag in mehreren Schichten
- Lack trocknen lassen
- Pinsel und Rolle auswaschen
Material- und Werkzeugliste
Material und Werkzeug | Erklärung |
Pinsel | Mit Hilfe des Pinsels können schwer zugängliche Stellen, Kanten oder Profile mit dem Lack gestrichen werden. Verschiedene Pinselgrößen erleichtern des Farbauftrag. |
Schaumrollen | Schaumstoffrollen sind am besten für das Auftragen von Lack geeignet. |
Lackierroller | Der Lackierroller hält die Schumstoffrolle. Die Handhabung ist leicht. |
Lackierset | Lackierrollen Farbwanne Stiel |
Rührstäbchen | Zum Umrühren der Farbe, denn die Pigmente |
Farbwanne | Der Lack wird in die Farbwanne gegossen. Nun kannst du Rolle mit dem Lack benetzen und ausrollen. |
Schwamm | Der Schwamm wird mit Wasser getränkt. Anschließend das Holz angefeuchtet. |
Schleifpapier | Körnung P120 P180 P280 |
Schleifmaschine | Nach dem Wässern sowie nach jedem Lackanstrich muss die Oberfläche angeschliffen werden. |
Acryllack | Acryllack ist am besten für Holzoberflächen geeignet. |
Heißluftfön | Der Heißluftfön weicht alte Farbreste auf, welche anschließend mit Hilfe eines Spachtels gelöst werden können. |
Malerspachtel | Zum Lösen alter Farbreste, die mit dem Heißluftfön weich gemacht worden sind. Der kleine Spachtel eignet sich für schwer zugängliche Stellen und der große für großflächige Holzoberflächen. |
Auswahl des richtigen Werkzeuges
Bei der Auswahl des Lackierwerkzeuges sollte aus gute Qualität gesetzt werden. Denn oft kommt es vor, das sich beim Lackauftrag ein Haar löst und nun auf der Oberfläche klebt.
Werkzeug | Wofür geeignet? |
Flockwalzen | Acryllack |
Schaumwalzen | Kunstharzlack |
Pinsel mit Naturborsten Chinaborsten Schweineborsten | Lösungsmittelhaltige Farben und Lacke |
Pinsel mit Kunsthaarborsten | Wasserverdünnbarer Acryllack |
Lasurpinsel | Lasur |
Vor jedem Gebrauch sollte der Pinsel gründlich ausgewaschen werden, denn in ihm verfängt sich meist Staub oder andere Verschmutzungen. Lockere Borsten können leicht gelöst werden, indem du den Pinsel über eine Oberfläche streichst.
Oberfläche vorbehandeln
- Alte Verschmutzungen entfernen (Heißluftfön, Schleifmaschine, Abbeizer, etc.)
- Holzoberfläche wässern
So wird das Holz gewässert:
- Oberfläche von Staub bereinigen
- Einen Schwamm mit Wasser tränken
- Nun Holzoberfläche wässern
- Zu viel Wasser gleichmäßig entnehmen. Dafür den Schwamm über ein Waschbecken ausdrücken und anschließend den Überschuss mit dem Schwamm aufnehmen
Das Wasser sollte auf der Oberfläche gleichmäßig verteilt werden, da sich ansonsten Flecken bilden können. Bevor geschliffen werden kann, muss das Holz vollständig durchtrocknen.
Lack auftragen
Der Auftrag des Lackes geschieht in 3 Schichten:
- Voranstrich
- Zwischenanstrich
- Schlussanstrich
Zuerst werden die Kanten und unzugängliche Stellen, wie beispielsweise Profile oder Fugen, mit einem Pinsel gestrichen. Auf großen Flächen wird der Lack mit einer Schaumstoffrolle aufgetragen sowie vertrieben, wobei immer in Faserrichtung gestrichen werden sollte.
Lack auftragen:
- Mit dem Pinsel 2 Bahnen auf die Fläche auftragen
- Anschließend mit einer Schaumrolle dieser “vertreiben”:
- Die Farbe quer und längs zur Oberfläche verstreichen
- Keinen neuen Lack aufnehmen, erst, wenn die Bahnen verschlichtet worden sind
- Pinsel nicht komplett in die Farbe tauchen, sondern bis zur Borstenhöhe
FAQ-häufig gestellte Fragen
Wann muss ich Holz grundieren?
Holz sollte im rohen Zustand grundiert werden, wenn es darauffolgend lackiert wird. Die Grundierung sorgt dafür, dass der Lack optimal auf dem Untergrund haften wird. Die Grundierung dringt tief in das Holz hinein und füllt die Poren, sodass diese gesättigt sowie weniger saugfähig sind. Dadurch wird die Oberfläche des Holzes verfestigt, wodurch störende Einflüsse durch Holzinhaltsstoffe (z.B. Harz, Gerbstoffe) unterbunden werden.
Kann man ohne Schleifen lackieren?
Ja. man kann ohne Schleifen lackieren, jedoch wird das Ergebnis nicht glatt und eben. Durch das Schleifen wird das Holz geglättet, Unebenheiten entfernt und raue Holzfasern beseitigt. Ebenso wird das Holz durch das Schleifen optimal auf den Lackanstrich vorbereitet, da es durch das Schleifpapier angeraut wird. Nun kann der Lack besser haften und bildet eine homogene, in sich geschlossene Schutzschicht.
Kann man unbehandeltes Holz lackieren?
Ja, unbehandeltes Holz kann man lackieren, jedoch raten wir, das Holz vorher zu schleifen. Durch das Schleifen wird die Oberfläche des Holz glatt und ebenmäßiger, wodurch das Endergebnis gleichmäßiger aussehen wird. Ebenso werden werden die Holzporen aufnahmefähiger, wodurch der Lack eine homogene, in sich geschlossene Beschichtung bilden wird. Wir empfehlen, nach dem Grobschliff, das Holz zu wässern, damit Druckstellen ausgeglichen werden.
Dieser Artikel beschäftigte sich mit dem Thema: Holz lackieren ohne Grundierung. Du hast erfahren, weshalb Grundierungen verwendet werden und welche Schritte notwendig sind, um ein gutes Lackierergebnis zu erzielen. Wann muss ich Holz grundieren? Wir haben aufgeklärt!