Dieser Artikel beschäftigt sich mit dem Thema: Rückstauklappe nachrüsten »Das solltest du beachten. Du erfährst, wie eine Rückstauklappe eingebaut wird und welche Arten von Abwassersystemen es gibt. Was kostet der nachträgliche Einbau von Rückstauklappen? Wir klären auf!
Mit Hilfe von Rückstauklappen kann das Wasser nicht mehr zurück in Richtung des Hauses fließen. Ein nasser Keller kann Folge einer Überschwemmung, steigendes Grundwasser oder auch Starkregens sein. Wenn die Kanalisation gefüllt ist, kann sie nicht mehr Wasser aufnehmen, wodurch das Wasser in den Keller gedrückt wird. Eine Rückstauklappe kann dem entgegenwirken.
Rückstauklappe nachrüsten »Das solltest du beachten
Rückstauklappe nachrüsten – so funktioniert’s:
- Das Abdeckgitter zusammen mit dem Schmutzfangkorb entnehmen und beiseite legen
- Die Ränder des Gitters, des Korbes und der Schachtes müssen gründlich gereinigt werden. Dazu eignet sich am besten klares Wasser.
- Jetzt werden die Haltebleche angepasst, wobei locker sitzen sollten. Etwas Spannung wäre gut
- Nun ist die Rückstauklappe dran. Passiere sie ab, wobei sie natürlich kleiner als die obere Öffnung sein sollte
- Die Rückstauklappe wird mit den Halteblechen verschraubt. Sie sollten fest in der Öffnung liegen.
- Mit Hilfe einer Kleb- und Dichtungsmasse wird die Rückstauklappe an dem Senkkasten befestigt
Das Nachrüsten einer Rückstauklappe ist nicht schwer und kann demnach von Laien ausgeführt werden. Das lästige ist meist, dass nach dem Einbau auch die Bodenfliesen erneuert werden müssen, da diese aufgebohrt wurden, um an Rohrsystem zu gelangen.
Dieses Video zeigt dir, wie eine Rückstauklappe nachgerüstet wird.
Was solltest du beachten?
Nachrüsten eines Rückstauverschlusses ACO Triplex
Rückstauklappen
Wozu dient eine Rückstausicherung?
Eine Rückstausicherung dient als Schutz vor einer Überflutung mit Abwasser. Dabei wird ein Rückstau in der Kanalisation erzielt.
Wenn du in der Nähe eines Flusses wohnst, dann kann es bei starkem Wind und Regen vorkommen, dass das Wasser durch die Rohre in den Keller drückt. Auch Regen oder Schmelzwasser gelangen in die Kanalisation. Dadurch wird diese überlastet und kann das viele Wasser nicht ableiten.
Ebenfalls besteht die Möglichkeit, dass ein Rückstau entsteht, wenn ein Abflussrohr durch beispielsweise Ablagerungen (z.B. Kalk) oder andere Rückstände verunreinigt ist. Der Fluss des Wassers wird unterbrochen und kann demnach nicht mehr richtig ablaufen. Es entsteht ein Rückstau, der das Wasser zurück in das Rohrsystem der Abwasserleitung drückt. Wenn nun keine Rückstauklappe eingebaut ist, so drückt das Wasser in den Keller und beschädigt somit die Bausubstanz des Gebäudes.
Es besteht die Möglichkeit, hinter der Rückstauklappe eine Pumpe zu installieren, welche das abzuleitende Wasser aufnimmt und an einer anderen Stelle abfließen lässt.
Rückstauklappe einbauen
Du möchtest eine Rückstausicherung im Rohrsystem deines Haus installieren? Dann raten wir dir, einen Installateur zu kontaktieren. Dieser Fachmann kann dich beraten, ob eine Rückstauklappe ist beste Wahl ist und kann dir womöglich weitere Lösungen vorschlagen, die den Einbau betreffen. Wird der Einbau der Rückstauklappe von einem Fachmann ausgeführt, so kannst zu Zeit sparen und hast Versicherungsanspruch.
In diesen Fällen sollte keine Rückstauklappe eingebaut werden:
- Die Abflussleitungen sind nicht mit einem Gefälle ausgerichtet
- Die Räumlichkeiten werden oft genutzt
- Es befindet sich keine Notfalltoilette oberhalb der Rückstauebene
- Während starken Regens etc. und somit während eines Rückstaus kann nicht auf die Nutzung eines Abflusses verzichtet werden
Wo werden Rückstauklappen eingebaut?
In diesen Bereichen kann eine Rückstauklappe eingebaut werden:
- In der Bodenplatte
- Im Revisionsschacht
- Im Rohrsystem
In der Bodenplatte
Der Einbau einer Rückstauklappe in der Bodenplatte kann umgesetzt werden, wenn es sich um ein neues Gebäude oder das Haus komplett neu saniert wird.
Zusätzlich zur Rückstauklappe, sollten auch weitere Sicherungen montiert werde, welche verhindern, dass Wasser unkompliziert ablaufen kann.
Im Revisionsschacht
Ein Revisionsschacht befindet sich zwischen dem Gebäude und der Straße. Direkt dort kann auch die Rückstauklappe eingebaut werden. Zudem kann eine Abwasserhebeanlage untergebracht werden.
Im Rohrsystem
Der Einbau einer Rückstauklappe in das Rohrsystem ist eine unkomplizierte Variante. Am schnellsten geht es, die Rückstauklappe in das Abwasserrohr des Kellers einzubauen.
Frei gelegte Rohre bieten zudem Platz für eine Rückstauklappe, da dort die Klappe ohne Umstände gereinigt und kontrolliert werden können.
Arten von Abwassersystemen
Diese zwei Abwassersysteme werden unterschieden:
- Trennsystem
- Mischsystem
Trennsystem
Das Schmutzwasser und das Regenwasser werden getrennt vom Haus abgeführt.
Dieser Standard wird definiert in der DIN 12056.
Mischsystem
Das Schmutzwasser wird zusammen mit dem Regenwasser in einer Abwasserleitung weggeführt. Dieses Abwassersystem ist häufig bei älteren Gebäuden verbaut.
Ist die Rückstauklappe geschlossen, so würde das Regenwasser hin zum Gebäude fließen. Das Regenwasser müsste abgeleitet werden. Hinter der Rückstauklappe kann diese Leitung angeschlossen und beispielsweise abgepumpt werden.
Hinweis darauf, dass das Wasser in einem Mischsystem abgeleitet wird, ist, dass der Keller hin und wieder trotz Rückstauklappe überläuft.
Sind die Rückstauklappen geschlossen, so wird das Regenwasser, welches vom Haus herunterläuft, in den Keller fließen. Deshalb ist zu empfehlen, die Klappe zusätzlich mit einer Pumpe auszustatten.
FAQ-häufig gestellte Fragen
Was kostet der nachträgliche Einbau einer Rückstauklappe?
Der nachträgliche Einbau einer Rückstauklappe kostet mindestens 2000€. Dieser Einbau ist preisintensiv, da die Rohrsysteme erst einmal freigelegt und aufgeschnitten werden müssen. Der Einbau einer Rückstauklappe eine Neubaus kostet circa 1500€ und ist somit billiger, da der Aufwand nicht allzu groß ist. Denn die Abwasserrohrsysteme liegen frei und können ohne Probleme bearbeitet werden.
Kann man nachträglich eine Rückstauklappe einbauen?
Ja, man kann nachträglich eine Rückstauklappe einbauen. Der Aufwand sowie die Kosten sind dabei höher, denn die Rohre müssen erst einmal freigelegt werden. In fast jedem Gebäude kann eine Rückstauklappe nachträglich eingebaut werden. Wichtig ist es, dass Entwässerungspläne vom Gebäude vorliegen, da ansonsten die Installateure die Rohre freibuddeln müssen. Das kostet viel Zeit und Mühe.
Wo muss eine Rückstauklappe eingebaut werden?
Rückstauklappen können an verschiedenen Stellen eingebaut werden:
1) Abwasserleitung im Keller
2) Revisionsschacht
3) In der Bodenplatte
4) Im Rohrsystem
Wird die Rückstauklappe in ein Trennsystem verbaut, bedeutet es auf der einen Seite, dass der Aufwand nicht allzu groß ist. Auf der anderen Seite kann es passieren, dass durch die Rückstauklappe das Wasser, welches sich hin und wieder in der Kanalisation staut, sowohl aus dem Boden einlauf, als auch aus dem Abfluss austreten kann.
Wann brauche ich eine Rückstauklappe?
In diesen Fällen braucht man eine Rückstauklappe:
– In Hochwassergebieten
– Rohrsystem des Hauses liegt unter der Rückstauebene
– Versicherung verlangt eine Rückstauklappe
– Rückstauendes Wasser ist in diesem Gebiet typisch
Meist werden Rückstauklappen benötigt, wenn es sich um ein Haus in der Nähe eines Flusses handelt. Die meisten Flüsse sind dazu ausgelegt, nur eine bestimmte Menge an Wasser tragen zu können. Durch Starkregen kann diese Grenze schnell überschritten werden, wodurch sich das Wasser im Kanal stauen wird. Das führt zu einem Rückstau und das Wasser tritt aus den Öffnungen des Hauses aus – meist im Keller.
Dieser Artikel beschäftigte sich mit dem Thema: Rückstauklappe nachrüsten »Das solltest du beachten. Du hast erfahren, wie eine Rückstauklappe eingebaut wird und welche Arten von Abwassersystemen es gibt. Was kostet der nachträgliche Einbau von Rückstauklappen? Wir haben aufgeklärt!