Wie bekomme ich eine Wand gerade verputzt? 

Dieser Artikel beschäftigt sich mit der Frage: Wie bekomme ich eine Wand gerade verputzt? Du erfährst, welche Schritte beim Verputzen von Wänden notwendig sind und welche Materialien benötigt werden. Gibt es wichtig Hinweise zum Verputzen? Wir klären auf!

Wie bekomme ich eine Wand gerade verputzt? 

Man bekommt eine Wand gerade verputzt, indem man Schnellputzleisten verwendet, welche alle 40 cm voneinander an die Wand befestigt werden. Nun wird der Putz von unten nach oben in jedem Abteil aufgetragen. Sobald der Putz angezogen ist, wird die Oberfläche mit einem Gitterrabot bearbeitet und geglättet. Um zu schauen, ob die Wand nun gerade verputzt worden ist, eignet sich ein Richtscheit. Überschüssiges Material wird ebenfalls mit dem Gitterrabot abgetragen. 

So bekommst du eine Wand gerade verputzt: 

  1. Ermitteln des Materialbedarf 
  • Der erste Schritt liegt im Ermitteln des Materialbedarfs. Wie viel Putz wird benötigt? 

Um den Bedarf zu ermitteln, wird die Fläche genau ausgemessen. 

Da es meist zu mühselig ist, diese Maße mit einem Zollstock zu nehmen, empfehlen wir ein Laser-Entfernungsmessgerät. 

  1. Vorbereitung des Raumes 
  • Räume alle Gegenstände aus dem Raum, welche dich beim Arbeiten stören oder nicht verschmutzt werden dürfen. 
  • Die Fußleiste, Tür- und Fensterrahmen werden mit Malerkrepp abgeklebt. 
  • Den Boden mit Malervlies auslegen und Milchtütenpapier drüber legen. Milchtütenpapier ist wasserundurchlässig und verhindert, dass sich die Feuchtigkeit des Putzes in das Malervlies saugt 
  • Sicherungen ausschalten. FI-Schalter umlegen. Alle elektrischen Anschlüssen müssen aus sein 
  • Lampen und Steckdosen deinstallieren und abhängen 
  • Steckdosen mit Malerband abkleben 
  1. Alten Estrich, Tapeten und andere Reste entfernen

Der alte Putz, Farbe oder Tapeten müssen nun entfernt werden. Zum Entfernen einer alten Tapete eignet sich eine Igelwalze. Der Tapetenlöser wird in das Drucksprühgerät gefüllt und anschließend an die Wand gesprüht. Tapete mit der Hand abziehen und einen Spachtel für hartnäckige Stellen verwenden. Tapetenkleister kann mit Spülmittelwasser und einer Bürste entfernt werden. 

Farbreste oder alten Estrich mit einem Spachtel oder Meißel entfernen. 

  1. Setzen von Schnellputzprofilen

Alle 40 cm bis 60 cm wird ein Schnellputzprofil gesetzt. Dieses Profil sorgt dafür, dass der Putz vollflächig eben und gleichmäßig auf die gesamte Fläche aufgetragen werden kann. 

  • Abstand zu den Rändern: 30 cm
  • Sowohl die waagerechte, als auch die senkrechte Position wird mit Hilfe einer Wasserwaage markiert
  • Schnellputzleisten werden mit einem Winkelschleifer abgelängt. Der Abstand von der Leiste zur Decke und zum Fußboden beträgt jeweils 1 cm
  • Setzen der Schnellputzleisten: Die markierten Stellen werden mit einem Drucksprühgerät vorgenässt. Im Abstand von 30 cm bis 40 cm wird der Mörtel punktuell aufgetragen. Anschließend werden die Schnellputzleisten fixiert und mit Hilfe der Wasserwaage ausgerichtet. 
  1. Setzen der Eckschienen 
  • Eckschienen erleichtern das Verputzen an den Ecken und schützen die Kanten vor besonderen Ansprüchen sowie Beschädigungen. 
  1. Putz auftragen 
  • Bevor der Putz aufgetragen wird, muss die Wand vorgenässt werden, damit sie dem Putz nicht all zu viel Feuchtigkeit entzieht. 
  • Solange das Wasser in die Wand einzieht, kann der Putz zusammengemischt werden. Achte darauf, dass zuerst das Wasser in den Maurerkübel gegossen wird und erst dann der Putz. 
  • Mit der Maurerkelle wird der Putz aus dem Kübel genommen und auf die Glättkelle geschmiert. Nun wird die Glättkelle samt Putz an die Wand geführt und das Material wird glatt gestrichen. 
  • Arbeite von unten nach oben. 
  • Dicke der 1. Putzschicht: circa 15 mm, dicker als die Schnellputzleisten 
  • Innerhalb der Leisten verputzen 
  1. Putz abziehen 
  • Von unten nach oben wird der Putz mit Hilfe der Abziehlatte begradigt. Wenn sich die Randbereiche nur schwer bearbeiten lassen, so kannst du an diesen Stellen einen Fassadenspachtel verwenden. 
  • Der Putz wird von Abschnitt zu Abschnitt bearbeitet. 
  1. Fenster und Ecken 
  • Es ist besonders wichtig, dass Ecken sorgfältig verputzt werden, da dort Luft- und Wärmebrücken entstehen können. 
  • Die Abziehlatte kann als Führung und Schutz dienen, damit der Fensterrahmen oder andere Bereiche nicht verschmutzt werden. Durch die Verwendung einer Abziehlatte entsteht zudem eine gerade Kante. 
  1. Werkzeuge reinigen 
  • Werkzeuge mit Wasser abspülen 
  1.  Trocknungszeit des Putzes 
  • Je nach Raumtemperatur benötigt der Putz einige Minuten um anzuziehen 
  • Prüfe, ob die Oberfläche steif ist und bearbeite den Putz mit dem Gitterrabot. Der Putz wird auf diese Weise geglättet. 
  • Gitterrabot entfernt die Sinterschicht (Die nächste Wandbeschichtung kann besser haften) 
  • Ebenheit der Fläche mit Hilfe einer Richtlatte prüfen (überschüssiges Material kann mit dem Gitterrabot entfernt werden) 
  1. Verspachteln der Fugen 
  • Fugen zu beiden Seiten rund 20 cm breit überspachteln 
  • Spachtelmasse trocknen lassen 
  • Spachtelmasse mit einem Schleifgitter bearbeiten (glätten) 

Materialliste 

Werkzeug und Materialien Beschreibung
Laser-Entfernungsmessgerät Ermittlung der Flächenmaße 
MalerbandAbkleben der Fußleisten und der Tür- und Fensterrahmen 
FeuchtigkeitsmessgerätBestimmung der Feuchtigkeit in Baustoffen (Wand, Holz, Estrich, etc.) 
ArbeitshandschuheSchutz der Hände. Putz kann aggressiv wirken und die Haut austrocknen
HaushaltsleiterZum Verputzen im oberen Bereich der Wand
Malervlies Abdecken und Schutz des Bodens vor Putzspritzen
MilchtütenpapierSchutz des Bodens vor Feuchtigkeit 
IgelwalzeEntfernen alter Tapeten 
Drucksprühgerät Behältnis für Tapetenlöser. Tapetenlöser wird durch ein Sprühventil auf die Wand gesprüht
TapetenlöserZum Lösen der alten Tapete
Winkelschleifer + TrennscheibeAblängen der Schnellputzleisten 
EckschienenmörtelHaftung der Schnellprofilleisten 
Mörtelkübel Behältnis zum Anmischen des Putzes 
Handrührwerk Rühraufsatz zum vermengen des Wassers mit Putzmaterial 
KalkputzWird zum Verputzen von trockenen Räumen verwendet. 
ZementputzWird zum Verputzen von feuchten Räumen verwendet. Entzieht FeuchtigkeitAlkalischPilzhemmend
Sanierputz Wird zum Verputzen von nassen Wänden verwendet.Besonders für sehr feuchte Wände geeignetentzieht Feuchtigkeit
SpachtelEntfernen alter Farb- und Tapetenrest
HandmeißelHerausstemmen von feuchten oder porösen Stellen 
Grundierung Vorbereitung und Absperren der Wand, bevor der Putz aufgetragen wird. 
Eckprofilleisten und Schnellputzleisten Schutz der Kanten vor Beschädigung/Abnutzung Putz kann ebenmäßig aufgetragen werden Schiefe Wände ausgleichen 
MaurerkellerPutz aus dem Eimer nehmen Auftrag des Putzes auf Glättekelle
GlättkelleAuftrag des Putzes auf Wand, verteilen und glatt schmieren 
AbziehlatteAbziehen des Putzes, damit dieser eben und gleichmäßig wird. 
Fassadenspachtel Abziehen der PutzmasseLeichtere Handhabung als Abziehlatte Kann in engeren und kleineren Bereichen verwendet werden 
GitterrabotNachdem der Putz angezogen ist, wird der Gitterrabot verwendet, um den Putz zu glätten Entfernung der Sinterschicht Entfernen von überschüssigem Material 
SpachtelmasseVerdichten der Fugen 
SchleifgitterGlätten der Spachtelmesser über den Fugen 

Wichtige Hinweise zum Verputzen

  1. Untergrund des Putzes
  • Loses Material mit einem Spachtel entfernen 
  • Feuchte Wand vorher trocknen 
  • Alte Materialreste entfernen 
  • Schimmel und andere Feuchtigkeitsschäden beseitigen 
  • Hohlräume der Wand füllen 
  1. Härte des Putzes
  • Dies Konsistenz des Putzes muss weicher als der Untergrund sein, da ansonsten Spannungen und Risse entstehen können 
  1. Werkzeug und Pflege 
  • Verwende eine Maurerkelle und Glättkelle
  • Kellen vorher gut säubern und eine ebene Fläche auf der Kelle schaffen
  • Kellen nach einigen Arbeitsschritten wieder reinigen, damit sich keine harten Putzrückstände bilden 
  1. Transport und Lagerung 
  • Putzsäcke draußen unter einer Plane lagern 
  • Putzsäcke nicht auf Boden lagern, sonder Unterleghölzer oder Paletten verwenden 
  • Feuchter Putz kann nicht mehr verwendet werden 
  1. Ecken zuerst verputzen 
  • Das Verputzen von Ecken ist besonders wichtig, da an diesen Stellen besonders schnell Luft- und Wärmebrücken entstehen können
  1. Minustemperaturen 
  • Bei Minustemperaturen oder Temperaturen unter 5°C sollte der Putz nicht mehr verarbeitet werden. Soll das Bauvorhaben jedoch noch fertiggestellt werden, empfehlen wir das Leihen einer Bauheizung 
  • Putz kann bei Minustemperaturen nicht abbinden 
  1. Weitere Hinweise
  • Putzmaterial nur nach Herstellerangaben anmischen 
  • Von unten nach oben verputzen 
  • An der glatten Wand die Handhabung der Maurerkellen üben 
  • Von Kanten und Ecken zur Fläche der Wand putzen 
  • Werden mehrere Schichten aufgetragen, muss die 1. Schicht erst vollständig durchtrocknen, bis die 2. Schicht aufgetragen werden kann 

Dieser Artikel beschäftigte sich mit der Frage: Wie bekomme ich eine Wand gerade verputzt? Du hast erfahren, welche Schritte beim Verputzen von Wänden notwendig sind und welche Materialien benötigt werden. Gibt es wichtig Hinweise zum Verputzen? Wir haben aufgeklärt!

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