Dieser Artikel beschäftigt sich mit dem Thema: Wand neu verputzen »Kosten, Vorbereitung und Anleitung. Du erfährst, mit welchen Kosten du beim Verputzen einer Wand rechnen musst und was beim Verputzen unbedingt beachtet werden sollte. Kann man auf alten Putz neu verputzen? Wir klären auf!
Wand neu verputzen »Kosten, Vorbereitung und Anleitung
Wände werden verputzt, um eine glatte ebene Fläche herzustellen. Diese Fläche kann dann später gemalert, tapeziert oder gefliest werden.
Innenputz besitzt den Vorteil, das Raumklima zu regulieren.
Diese Vorteile ergeben sich beim Verputzen von Außenwänden:
- Feuchtigkeitsschutz
- Schutz vor UV-Strahlung
- Verhindern von Frostschäden
- Wärmedämmung
Kosten
Das Verputzen von Wänden kann ganz schön preisintensiv werden. Dabei geht man schätzungsweise von 30 bis 40€ pro Quadratmeter aus.
Dabei setzen sich die Kosten aus diesen Grüßen zusammen:
- Materialkosten
- Handwerkerkosten
Wirst du die Wand selbst verputzen, so fallen die Handwerkerkosten weg.
Wovon sind die Kosten abhängig?
Von diesen Faktoren sind die zu ermittelten Kosten abhängig:
- Größe der Fläche
- Arte des Putzes
- Was soll verputzt werden? (Wand, Decke, etc.)
- Beschaffenheit des Untergrundes
- Art des Putzsystems
- Geforderte Ausführungsqualität
Spezielle Ausführungen
Diese Ausführungen benötigen mehr Arbeitsaufwand:
- Strukturputze (oftmals handgemachte Strukturen)
- Spezielle Kalkputz-Varianten
- Baumwollputze
Vorbereitung
Vorbereitung ist das A und O. Wenn der Untergrund ist stabil und tragfähig ist, dann wird der Putz reißen und abbröckeln.
Hinweis – Das sollte beim Verputzen beachtet werden
- Untergrund des Putzes
- Loses Material mit einem Spachtel entfernen
- Feuchte Wand vorher trocknen
- Alte Materialreste entfernen
- Schimmel und andere Feuchtigkeitsschäden beseitigen
- Hohlräume der Wand füllen
- Härte des Putzes
- Dies Konsistenz des Putzes muss weicher als der Untergrund sein, da ansonsten Spannungen und Risse entstehen können
- Werkzeug und Pflege
- Verwende eine Maurerkelle und Glättkelle
- Kellen vorher gut säubern und eine ebene Fläche auf der Kelle schaffen
- Kellen nach einigen Arbeitsschritten wieder reinigen, damit sich keine harten Putzrückstände bilden
- Transport und Lagerung
- Putzsäcke draußen unter einer Plane lagern
- Putzsäcke nicht auf Boden lagern, sonder Unterleghölzer oder Paletten verwenden
- Feuchter Putz kann nicht mehr verwendet werden
- Ecken zuerst verputzen
- Das Verputzen von Ecken ist besonders wichtig, da an diesen Stellen besonders schnell Luft- und Wärmebrücken entstehen können
- Minustemperaturen
- Bei Minustemperaturen oder Temperaturen unter 5°C sollte der Putz nicht mehr verarbeitet werden. Soll das Bauvorhaben jedoch noch fertiggestellt werden, empfehlen wir das Leihen einer Bauheizung
- Putz kann bei Minustemperaturen nicht abbinden
- Weitere Hinweise
- Putzmaterial nur nach Herstellerangaben anmischen
- Von unten nach oben verputzen
- An der glatten Wand die Handhabung der Maurerkellen üben
- Von Kanten und Ecken zur Fläche der Wand putzen
- Werden mehrere Schichten aufgetragen, muss die 1. Schicht erst vollständig durchtrocknen, bis die 2. Schicht aufgetragen werden kann
Auswahl des Putzes: Welchen Putz gibt es?
Dieser Putze werden unterschieden:
Kalkzementputz
- Universalputz
- Verwendung im Außenbereich
- Für schweres Mauerwerk (Bsp.: Beton, Ziegel, Kalksandstein) geeignet
- Im Innenbereich meist im Keller oder Bad genutzt
Zementputz
- Geeignete für Flächen mit hoher Feuchtigkeit; Flächen, die hoher Feuchtigkeit ausgesetzt sind
- Für feuchte Räume
- Schützt besonders Sockel
Gipsputz
- Nur für den Innenbereich geeignet
- Dient als Basis für: Fliesen, Anstriche, Tapeten
Edelputz/Dekorputz
- Verschiedene sowie besondere Strukturen können hergestellt werden
Wand neu verputzen – Anleitung
Materialliste
Werkzeug und Materialien | Beschreibung |
Laser-Entfernungsmessgerät | Ermittlung der Flächenmaße |
Malerband | Abkleben der Fußleisten und der Tür- und Fensterrahmen |
Feuchtigkeitsmessgerät | Bestimmung der Feuchtigkeit in Baustoffen (Wand, Holz, Estrich, etc.) |
Arbeitshandschuhe | Schutz der Hände. Putz kann aggressiv wirken und die Haut austrocknen |
Haushaltsleiter | Zum Verputzen im oberen Bereich der Wand |
Malervlies | Abdecken und Schutz des Bodens vor Putzspritzen |
Milchtütenpapier | Schutz des Bodens vor Feuchtigkeit |
Igelwalze | Entfernen alter Tapeten |
Drucksprühgerät | Behältnis für Tapetenlöser. Tapetenlöser wird durch ein Sprühventil auf die Wand gesprüht |
Tapetenlöser | Zum Lösen der alten Tapete |
Winkelschleifer + Trennscheibe | Ablängen der Schnellputzleisten |
Eckschienenmörtel | Haftung der Schnellprofilleisten |
Mörtelkübel | Behältnis zum Anmischen des Putzes |
Handrührwerk | Rühraufsatz zum vermengen des Wassers mit Putzmaterial |
Kalkputz | Wird zum Verputzen von trockenen Räumen verwendet. |
Zementputz | Wird zum Verputzen von feuchten Räumen verwendet. Entzieht FeuchtigkeitAlkalischPilzhemmend |
Sanierputz | Wird zum Verputzen von nassen Wänden verwendet.Besonders für sehr feuchte Wände geeignetentzieht Feuchtigkeit |
Spachtel | Entfernen alter Farb- und Tapetenrest |
Handmeißel | Herausstemmen von feuchten oder porösen Stellen |
Grundierung | Vorbereitung und Absperren der Wand, bevor der Putz aufgetragen wird. |
Eckprofilleisten und Schnellputzleisten | Schutz der Kanten vor Beschädigung/Abnutzung Putz kann ebenmäßig aufgetragen werden Schiefe Wände ausgleichen |
Maurerkeller | Putz aus dem Eimer nehmen Auftrag des Putzes auf Glättekelle |
Glättkelle | Auftrag des Putzes auf Wand, verteilen und glatt schmieren |
Abziehlatte | Abziehen des Putzes, damit dieser eben und gleichmäßig wird. |
Fassadenspachtel | Abziehen der PutzmasseLeichtere Handhabung als Abziehlatte Kann in engeren und kleineren Bereichen verwendet werden |
Gitterrabot | Nachdem der Putz angezogen ist, wird der Gitterrabot verwendet, um den Putz zu glätten Entfernung der Sinterschicht Entfernen von überschüssigem Material |
Spachtelmasse | Verdichten der Fugen |
Schleifgitter | Glätten der Spachtelmesser über den Fugen |
Schritt-für-Schritt-Anleitung
- Ermitteln des Materialbedarf
- Der erste Schritt liegt im Ermitteln des Materialbedarfs. Wie viel Putz wird benötigt?
Um den Bedarf zu ermitteln, wird die Fläche genau ausgemessen.
Da es meist zu mühselig ist, diese Maße mit einem Zollstock zu nehmen, empfehlen wir ein Laser-Entfernungsmessgerät.
- Vorbereitung des Raumes
- Räume alle Gegenstände aus dem Raum, welche dich beim Arbeiten stören oder nicht verschmutzt werden dürfen.
- Die Fußleiste, Tür- und Fensterrahmen werden mit Malerkrepp abgeklebt.
- Den Boden mit Malervlies auslegen und Milchtütenpapier drüber legen. Milchtütenpapier ist wasserundurchlässig und verhindert, dass sich die Feuchtigkeit des Putzes in das Malervlies saugt
- Sicherungen ausschalten. FI-Schalter umlegen. Alle elektrischen Anschlüssen müssen aus sein
- Lampen und Steckdosen deinstallieren und abhängen
- Steckdosen mit Malerband abkleben
- Alten Estrich, Tapeten und andere Reste entfernen
Der alte Putz, Farbe oder Tapeten müssen nun entfernt werden. Zum Entfernen einer alten Tapete eignet sich eine Igelwalze. Der Tapetenlöser wird in das Drucksprühgerät gefüllt und anschließend an die Wand gesprüht. Tapete mit der Hand abziehen und einen Spachtel für hartnäckige Stellen verwenden. Tapetenkleister kann mit Spülmittelwasser und einer Bürste entfernt werden.
Farbreste oder alten Estrich mit einem Spachtel oder Meißel entfernen.
- Setzen von Schnellputzprofilen
Alle 40 cm bis 60 cm wird ein Schnellputzprofil gesetzt. Dieses Profil sorgt dafür, dass der Putz vollflächig eben und gleichmäßig auf die gesamte Fläche aufgetragen werden kann.
- Abstand zu den Rändern: 30 cm
- Sowohl die waagerechte, als auch die senkrechte Position wird mit Hilfe einer Wasserwaage markiert
- Schnellputzleisten werden mit einem Winkelschleifer abgelängt. Der Abstand von der Leiste zur Decke und zum Fußboden beträgt jeweils 1 cm
- Setzen der Schnellputzleisten: Die markierten Stellen werden mit einem Drucksprühgerät vorgenässt. Im Abstand von 30 cm bis 40 cm wird der Mörtel punktuell aufgetragen. Anschließend werden die Schnellputzleisten fixiert und mit Hilfe der Wasserwaage ausgerichtet.
- Setzen der Eckschienen
- Eckschienen erleichtern das Verputzen an den Ecken und schützen die Kanten vor besonderen Ansprüchen sowie Beschädigungen.
- Putz auftragen
- Bevor der Putz aufgetragen wird, muss die Wand vorgenässt werden, damit sie dem Putz nicht all zu viel Feuchtigkeit entzieht.
- Solange das Wasser in die Wand einzieht, kann der Putz zusammengemischt werden. Achte darauf, dass zuerst das Wasser in den Maurerkübel gegossen wird und erst dann der Putz.
- Mit der Maurerkelle wird der Putz aus dem Kübel genommen und auf die Glättkelle geschmiert. Nun wird die Glättkelle samt Putz an die Wand geführt und das Material wird glatt gestrichen.
- Arbeite von unten nach oben.
- Dicke der 1. Putzschicht: circa 15 mm, dicker als die Schnellputzleisten
- Innerhalb der Leisten verputzen
- Putz abziehen
- Von unten nach oben wird der Putz mit Hilfe der Abziehlatte begradigt. Wenn sich die Randbereiche nur schwer bearbeiten lassen, so kannst du an diesen Stellen einen Fassadenspachtel verwenden.
- Der Putz wird von Abschnitt zu Abschnitt bearbeitet.
- Fenster und Ecken
- Es ist besonders wichtig, dass Ecken sorgfältig verputzt werden, da dort Luft- und Wärmebrücken entstehen können.
- Die Abziehlatte kann als Führung und Schutz dienen, damit der Fensterrahmen oder andere Bereiche nicht verschmutzt werden. Durch die Verwendung einer Abziehlatte entsteht zudem eine gerade Kante.
- Werkzeuge reinigen
- Werkzeuge mit Wasser abspülen
- Trocknungszeit des Putzes
- Je nach Raumtemperatur benötigt der Putz einige Minuten um anzuziehen
- Prüfe, ob die Oberfläche steif ist und bearbeite den Putz mit dem Gitterrabot. Der Putz wird auf diese Weise geglättet.
- Gitterrabot entfernt die Sinterschicht (Die nächste Wandbeschichtung kann besser haften)
- Ebenheit der Fläche mit Hilfe einer Richtlatte prüfen (überschüssiges Material kann mit dem Gitterrabot entfernt werden)
- Verspachteln der Fugen
- Fugen zu beiden Seiten rund 20 cm breit überspachteln
- Spachtelmasse trocknen lassen
- Spachtelmasse mit einem Schleifgitter bearbeiten (glätten)
FAQ-häufig gestellte Fragen
Kann man auf alten Putz neu verputzen?
Nein, auf alten Putz kann man nicht neu verputzen. Der alte Putz muss erst einmal entfernt werden. Dazu verwende einen Meißel oder einen Spachtel. Nachdem der alte Putz entfernt worden ist, sollte die Wand von weiteren verschmutzungen befreit werden. Bevor der neue Putz aufgetragen wird, wird die Wand vorgenässt, damit sie dem neuen Putz nicht all zu viel Feuchtigkeit entnimmt.
Wann Wand neu verputzen?
Unter diesen Bedingungen muss eine Wand neu verputzt werden:
– Putz bröckelt ab
– Putz wird sandig
– Putz haftet nicht mehr auf Wand und Brüche entstehen
– Putz nicht mehr tragfähig
– Unebenheiten werden ersichtlich
Sobald Risse entstehen und sich der Putz von der Wand löst, sollte ein neuer Putz aufgetragen werden. Wenn eine Wand neu verputzt wird, so muss der alte Putz vollständig entfernt werden.
Kann man eine gestrichene Wand neu verputzen?
Ja, eine gestrichene Wand kann neu verputzt werden. Dazu sollte jedoch die Wandfarbe angeschliffen oder grundiert werden, damit der Putz an der Wand haftet. Der Untergrund des Putzes sollte stabil und tragfähig sein, weshalb Unebenheiten oder Verschmutzungen unbedingt vor dem Verputzen beseitigt werden sollten. Eine gestrichene Wand bildet keinen perfekten Untergrund für einen Putz jedoch, ist das Verputzen möglich.
Wie viel Putz kommt auf eine Wand?
Auf eine Wand kommt circa 15 mm Putz. Wenn du mit Schnellputzleisten arbeitest, so kannst du dich daran richten, dass die erste Putzschicht so hoch wie die Leisten aufgetragen werden sollten. Wird der Putz in mehreren Schichten aufgetragen, so sollte die 1. Schicht erst einmal vollständig aushärten, bevor mit der zweiten Schicht begonnen wird.
Dieser Artikel beschäftigte sich mit dem Thema: Wand neu verputzen »Kosten, Vorbereitung und Anleitung. Du hast erfahren, mit welchen Kosten du beim Verputzen einer Wand rechnen musst und was beim Verputzen unbedingt beachtet werden sollte. Kann man auf alten Putz neu verputzen? Wir haben aufgeklärt!