Dieser Artikel beschäftigt sich mit der Frage: Verputzen »Worauf achten? Du erfährst, welcher Fehler beim Verputzen unbedingt vermieden werden müssen sowie wichtige Hinweise zum Verarbeiten des Putzes. Wie schwierig ist verputzen? Wir klären auf!
Verputzen »Worauf achten?
Der Putz ist eine dicke robuste Schicht, welche auf eine Mauer/Wand aufgetragen wird.
Diese Aufgaben werden durch den Putz erfüllt:
- Dämmung
- Regulation des Raumklimas
- Luftdichtigkeit
- Ausgleichen von Unebenheiten der Wand
- Stabiler Untergrund für Farbe und Tapeten
Fehler beim Verputzen: Darauf solltest du achten!
- Putzuntergrund
- Der Untergrund des Putzes bildet die Basis und muss demnach stabil, aber auch tragfähig sein. Der Putz muss am Untergrund haften. Wenn diese Eigenschaft nicht gegeben ist, dann wird der Putz nicht halten oder sogar reißen.
- Außerdem sollte der Untergrund sauber, eben und trocken sein. Alte Tapeten- oder Farbreste müssen entfernt werden. Wurde die Wand schon einmal verputzt? Das sollte der alte Putz beseitigt werden. Entstaube die Wand, bevor der neue Putz aufgetragen wird.
- Schimmel oder andere Feuchtigkeitsschäden müssen beseitigt werden. Die Wand sollte trocken sein.
5 Tipps: Prüfen des Untergrundes
Auf diese Weise kannst du teste, wie stabil und tragend der Untergrund ist:
- Gibt es Schimmel, Risse oder andere abgeplatzte Stellen?
- Prüfe mit einem Hammer, ob die Wand Hohlräume besitzt. Diese Hohlräume müssen geschlossen werden.
- Lässt sich das Material der Wand abkratzen oder bröckelt sie ab? Lockeres Material muss mit einem Spachtel entfernt werden.
- Benetze den Untergrund mit etwas Wasser. Dazu eignet sich ein Pinsel, welcher kurz in Wasser getaucht wird. Bildet der Untergrund Haarrisse oder saugt er das Wasser besonders schnell auf?
- Prüfe mit Hilfe eines Klebebandes, ob der Untergrund tragfähig ist. Klebe das Band auf die Wand und ziehe es wieder ab. Reißt Material mit? Dann sollte dies mit einem Spachtel entfernt werden.
Beseitigungsmaßnahmen
- Loses Material mit Hilfe eines Spachtels oder Stahlbürste entfernen (Bsp.: abblätternde Farbe, alte Tapetenreste, Kalkausscheidungen, etc.)
- Löcher und Risse füllen
- Stark saugende Oberflächen vornässen oder grundieren
- Hartnäckige Ablagerungen mit Spezialreinigern entfernen (Bsp.: Fett, Nikotin, Algen, alte Trennmittel)
2) Härte des Putzes
Diese Regel sollte beim Verputzen von Wänden beachtet werden:
“Weich auf hart”
Der Putz darf demnach nicht härter als der Untergrund sein. Diese Regel ist besonders dann zu beachten, wenn mit diesen Putzen gearbeitet wird:
- Gipsputz
- Kalk-Zement-Putz
Der Putz sollte weicher als der Untergrund sein, da auf diese Weise Risse und andere Spannungen vermieden werden. Am schlimmsten wäre es, wenn die gesamte Putzschicht sich wieder von der Wand löst.
3) Werkzeuge richtig verwenden
Mit Hilfe einer Traufel und Kelle können gute Putzwände erstehen. Um zu lernen, wie die Werkzeuge verwendet werden, eignet es sich, ein Tutorial anzuschauen.
Tipps und Tricks: Richtig verputzen
- Nur kleine Mengen Putz anrühren, da der Putz schnell trocknet
- Zu verwenden: Glättkelle und Maurerkelle
- Kellen hin und wieder zwischen Arbeitsschritten reinigen
- Mit der Maurerkelle den Putz aus dem Eimer holen. Putz von der Maurerkelle auf Glättkelle schmieren und nun an die Wand ansetzen und ausstreichen
Reinige die Keller regelmäßig, denn getrocknete Putzrückstände verschlechtern das Arbeitsergebnis, da sie die Handhabung erschweren.
4) Transport und Lagern des Putzes
Achte darauf, dass der Putz beim Transportieren und Lagern nicht feucht wird. Denn durch Feuchtigkeit wird sich dieser stückweise aushärten.
- Putzsäcke, die draußen lagern, müssen mit einer wasserdichten Plane überzogen werden.
- Putzsäcke niemals direkt auf den Boden legen. Beim Lagern müssen Unterleghölzer oder Paletten verwendet werden.
- Putz nicht zu lange lagern. Je länger der Putz gelagert wird, desto länger braucht dieser zum Abbinden.
5) Ecken
Diese Ecken müssen besonders sorgfältig verputzt werden:
- Laibungen
- Hinter und neben Versorgungsleitungen
- Saniträinstallationen
- Elektroinstallation
- Fensterbänke
- Ecken
Diese Stellen werden häufig außer Acht gelassen, dabei ist es besonders wichtig, diese Ecken gründlich mit Putz zu schließen. Um eine Luftdichtheit zu erzielen, muss die Wand komplett geschlossen sein. Jede undichte Stelle kann eine Luft- oder Wärmebrücke darstellen.
Wir empfehlen, erst den Putz und dann Leitungen zu installieren und verlegen. Auf diese Weise kann vermieden werden, dann einigen Ecken unverputzt bleiben. Durch Wärmebrücken werden die Heizkosten nach oben schnellen.
Ebenso müssen Fugen mit der richtigen Dichtmasse geschlossen werden.
6) Minustemperaturen
Bei zu niedrigen Temperaturen kann der Putz nicht abbinden.
Hier der Tipp: Verputze eine Wand niemals bei Temperaturen unter 5°C. Auch wenn die Baustelle noch schnell vor Jahresende fertiggestellt werden muss – es wird nur Schäden geben. Wir raten dazu, eine Baustellenheizung zu mieten, damit der Putz unter optimalen Bedingungen abbinden kann.
Hohe Temperaturen stellen kein Problem dar, jedoch kann es dazu kommen, dass besonders schnell gearbeitet werden muss, da der Putz nun im Sommer sehr schnell abbinden wird.
7) Wichtige Hinweise
Diese Hinweise helfen dir, um ein möglichst gutes Putzergebnis zu erzielen:
- Putz nach Herstellerhinweis anmischen
- Zum Üben wenig Putz anrühren
- Erst das Wasser und dann den Putz in den Eimer füllen
- Erst die Ecken und dann den Rest verputzen
- An der glatten Wand die Handhabung der Glättkelle testen
- Von unten nach oben verputzen
- Von Kanten zu den Flächen verputzen
- Beim mehrlagigen Verputzen muss die erste Schicht vollständig durchgetrocknet sein (Trockener Putz ist heller als nasser Putz)
Materialliste
Werkzeug und Materialien | Beschreibung |
Feuchtigkeitsmessgerät | Bestimmung der Feuchtigkeit in Baustoffen (Wand, Holz, Estrich, etc.) |
Mörtelkübel | Behältnis zum Anmischen des Putzes |
Handrührwerk | Rühraufsatz zum vermengen des Wassers mit Putzmaterial |
Kalkputz | Wird zum Verputzen von trockenen Räumen verwendet. |
Zementputz | Wird zum Verputzen von feuchten Räumen verwendet. Entzieht FeuchtigkeitAlkalischPilzhemmend |
Sanierputz | Wird zum Verputzen von nassen Wänden verwendet.Besonders für sehr feuchte Wände geeignetentzieht Feuchtigkeit |
Spachtel | Entfernen alter Farb- und Tapetenrest |
Grundierung | Vorbereitung und Absperren der Wand, bevor der Putz aufgetragen wird. |
Eckprofilleisten und Schnellputzleisten | Schutz der Kanten vor Beschädigung/Abnutzung Putz kann ebenmäßig aufgetragen werden Schiefe Wände ausgleichen |
Maurerkeller | Putz aus dem Eimer nehmen Auftrag des Putzes auf Glättekelle |
Glättkelle | Auftrag des Putzes auf Wand, verteilen und glattschmieren |
Wieso Untergrund grundieren?
Grundierungen werden verwendet, wenn es sich um saugende Untergründe handelt. Diese Untergründe würden das Wasser des frisch angerührten Putzes aufsaugen, weshalb dieser nicht mehr anziehen kann.
Die Grundierung sollte zur Saugfähigkeit des Untergrundes passen.
Eine andere Möglichkeit bietet das Vornässen, wodurch der Untergrund mit ausreichend Wasser gesättigt wird. Dadurch wird der Untergrund keine Feuchtigkeit aus dem Putz saugen.
FAQ-häufig gestellte Fragen
Wie schwierig ist verputzen?
Verputzen ist nicht schwierig – Übung macht den Meister. Um Verputzen zu üben, raten wir, anfangs wenig Putz anzumischen. Nun kannst du mit Hilfe einer Maurerkelle und Glättkelle das Verputzen auf einer großen Fläche zu üben. Wichtig ist beim Anmischen, dass zuerst das Wasser und dann der Putz in den Eimer gegeben wird. Sobald du die Handhabung beherrschst, fahre mit den Ecken fort, denn dort entstehen besonders schnell Luft- und Wärmebrücken.
Wie wird richtig verputzt?
So wird richtig verputzt:
1) Herstellerhinweise zum Putz lesen
2) Wasser in Eimer geben
3) Putzmaterial in den Eimer geben
4) Mit einem Rührgerät vermengen
5) Mit Hilfe einer Maurerkeller den Putz aus dem Eimer nehmen und auf eine Glättkelle schmieren
6) Glättkelle an Wand ansetzen und ausstreichen
7) Zuerst Ecken und dann Fläche verputzen
8) Immer von unten nach oben verputzen
Die Wahl des richtigen Putzes ist sehr wichtig. Je nachdem, ob sie trocken, feucht oder nass ist, sollte ein andere Putz verwendet werden. Stark saugende Untergründe müssen grundiert werden.
Welches Material zum Wand verputzen?
Zum Verputzen einer Wand können diese Materialien verwendet werden:
– Kalkputz
– Zementputz
– Sanierputz
– Gipsputz
– Lehmputz
– Silikatputz
– Kunstharzputz
Jedes Material zum Verputzen besitzt unterschiedliche Eigenschaften und Anwendungsgebiete.
Je nach Anwendungsform werden diese Materialien zum Verputzen unterschieden:
– Rillenputz
– Kratzputz
– Reibeputz
Welcher Putz Außenwand?
Für eine Außenwand eignen sich Zementputze oder Silikonharzputze. Leichtputze bestehen aus Kalk, Zement und Gips sowie natürlichen Zuschlägen. Außenwände werden zweimal verputzt, wobei eine Schicht 15 mm dick sein sollte. Erst nachdem die erste Schicht auf der Außenwand vollständig getrocknet ist, kann die zweite Lage Putz aufgetragen werden. Eine Außenwand sollte möglichst mit einem mineralischen Putz bearbeitet werden.
Was ist der beste Putz für außen?
Für außen eignet sich am besten der Silikonharzputz, da dieser besonders den Witterungseinflüssen an Außenwände/Fassaden standhält. Silikonharzputz ist sehr wasserresistent und wirkt dem Befall von Moos, Pilzen sowie Algen entgegen. Dieser Putz eignet sich hervorragend für Wärmeverbundsysteme.
Was nimmt man als Außenputz?
Als Außenputz nimmt man Silikonharzputz, da dieser besonders wasserresistent ist. Des Weiteren geht dieser gegen die Bildung von Algen, Pilzen und Moosen vor, wodurch die Fassade besonders gut geschützt wird. Diese Putze können als Außenputz verwendet werden:
– Mineralische Außenputze
– Zementputz
– Reibeputz
– Silikonharzputz
– Bunsteinputz
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