Dieser Artikel beschäftigt sich mit dem Thema: Verputzen für Anfänger (innen). Du erfährst, welche Materialien und Werkzeuge Anfänger benötigen und welche Schritte notwendig sind, eine Wand zu verputzen. Ist es schwer zu verputzen? Wir klären auf!
Verputzen für Anfänger (innen)
Diese Schritte helfen dir als Anfänger eine Wand im Innenbereich zu verputzen:
- Ermitteln des Materialbedarf
- Der erste Schritt liegt im Ermitteln des Materialbedarfs. Wie viel Putz wird benötigt?
Um den Bedarf zu ermitteln, wird die Fläche genau ausgemessen.
Da es meist zu mühselig ist, diese Maße mit einem Zollstock zu nehmen, empfehlen wir ein Laser-Entfernungsmessgerät.
- Vorbereitung des Raumes
- Räume alle Gegenstände aus dem Raum, welche dich beim Arbeiten stören oder nicht verschmutzt werden dürfen.
- Die Fußleiste, Tür- und Fensterrahmen werden mit Malerkrepp abgeklebt.
- Den Boden mit Malervlies auslegen und Milchtütenpapier drüber legen. Milchtütenpapier ist wasserundurchlässig und verhindert, dass sich die Feuchtigkeit des Putzes in das Malervlies saugt
- Sicherungen ausschalten. FI-Schalter umlegen. Alle elektrischen Anschlüssen müssen aus sein
- Lampen und Steckdosen deinstallieren und abhängen
- Steckdosen mit Malerband abkleben
- Alten Estrich, Tapeten und andere Reste entfernen
Der alte Putz, Farbe oder Tapeten müssen nun entfernt werden. Zum Entfernen einer alten Tapete eignet sich eine Igelwalze. Der Tapetenlöser wird in das Drucksprühgerät gefüllt und anschließend an die Wand gesprüht. Tapete mit der Hand abziehen und einen Spachtel für hartnäckige Stellen verwenden. Tapetenkleister kann mit Spülmittelwasser und einer Bürste entfernt werden.
Farbreste oder alten Estrich mit einem Spachtel oder Meißel entfernen.
- Setzen von Schnellputzprofilen
Alle 40 cm bis 60 cm wird ein Schnellputzprofil gesetzt. Dieses Profil sorgt dafür, dass der Putz vollflächig eben und gleichmäßig auf die gesamte Fläche aufgetragen werden kann.
- Abstand zu den Rändern: 30 cm
- Sowohl die waagerechte, als auch die senkrechte Position wird mit Hilfe einer Wasserwaage markiert
- Schnellputzleisten werden mit einem Winkelschleifer abgelängt. Der Abstand von der Leiste zur Decke und zum Fußboden beträgt jeweils 1 cm
- Setzen der Schnellputzleisten: Die markierten Stellen werden mit einem Drucksprühgerät vorgenässt. Im Abstand von 30 cm bis 40 cm wird der Mörtel punktuell aufgetragen. Anschließend werden die Schnellputzleisten fixiert und mit Hilfe der Wasserwaage ausgerichtet.
- Setzen der Eckschienen
- Eckschienen erleichtern das Verputzen an den Ecken und schützen die Kanten vor besonderen Ansprüchen sowie Beschädigungen.
- Putz auftragen
- Bevor der Putz aufgetragen wird, muss die Wand vorgenässt werden, damit sie dem Putz nicht all zu viel Feuchtigkeit entzieht.
- Solange das Wasser in die Wand einzieht, kann der Putz zusammengemischt werden. Achte darauf, dass zuerst das Wasser in den Maurerkübel gegossen wird und erst dann der Putz.
- Mit der Maurerkelle wird der Putz aus dem Kübel genommen und auf die Glättkelle geschmiert. Nun wird die Glättkelle samt Putz an die Wand geführt und das Material wird glatt gestrichen.
- Arbeite von unten nach oben.
- Dicke der 1. Putzschicht: circa 15 mm, dicker als die Schnellputzleisten
- Innerhalb der Leisten verputzen
- Putz abziehen
- Von unten nach oben wird der Putz mit Hilfe der Abziehlatte begradigt. Wenn sich die Randbereiche nur schwer bearbeiten lassen, so kannst du an diesen Stellen einen Fassadenspachtel verwenden.
- Der Putz wird von Abschnitt zu Abschnitt bearbeitet.
- Fenster und Ecken
- Es ist besonders wichtig, dass Ecken sorgfältig verputzt werden, da dort Luft- und Wärmebrücken entstehen können.
- Die Abziehlatte kann als Führung und Schutz dienen, damit der Fensterrahmen oder andere Bereiche nicht verschmutzt werden. Durch die Verwendung einer Abziehlatte entsteht zudem eine gerade Kante.
- Werkzeuge reinigen
- Werkzeuge mit Wasser abspülen
- Trocknungszeit des Putzes
- Je nach Raumtemperatur benötigt der Putz einige Minuten um anzuziehen
- Prüfe, ob die Oberfläche steif ist und bearbeite den Putz mit dem Gitterrabot. Der Putz wird auf diese Weise geglättet.
- Gitterrabot entfernt die Sinterschicht (Die nächste Wandbeschichtung kann besser haften)
- Ebenheit der Fläche mit Hilfe einer Richtlatte prüfen (überschüssiges Material kann mit dem Gitterrabot entfernt werden)
- Verspachteln der Fugen
- Fugen zu beiden Seiten rund 20 cm breit überspachteln
- Spachtelmasse trocknen lassen
- Spachtelmasse mit einem Schleifgitter bearbeiten (glätten)
Wichtige Hinweise zum Verputzen
Diese Hinweise helfen dir, ein optimales Ergebnis zu erzielen:
- Oberfläche/Untergrund von reinigen und von Resten befreien
- Auftrag der Grundierung, damit der Untergrund dem Feinputz nicht das Wasser entzieht
- Feinputz anrühren. Dabei Herstellerhinweise beachten
- Feinputz mit Maurer- und Glättkelle auftragen
- Schnellputzprofile ermöglichen einen ebenmäßigen Auftrag des Feinputzes
- Feinputz anziehen lassen und mit einem Gitterrabot eben ziehen
Material- und Werkzeugliste
Werkzeug und Materialien | Beschreibung |
Laser-Entfernungsmessgerät | Ermittlung der Flächenmaße |
Malerband | Abkleben der Fußleisten und der Tür- und Fensterrahmen |
Feuchtigkeitsmessgerät | Bestimmung der Feuchtigkeit in Baustoffen (Wand, Holz, Estrich, etc.) |
Arbeitshandschuhe | Schutz der Hände. Putz kann aggressiv wirken und die Haut austrocknen |
Haushaltsleiter | Zum Verputzen im oberen Bereich der Wand |
Malervlies | Abdecken und Schutz des Bodens vor Putzspritzen |
Milchtütenpapier | Schutz des Bodens vor Feuchtigkeit |
Igelwalze | Entfernen alter Tapeten |
Drucksprühgerät | Behältnis für Tapetenlöser. Tapetenlöser wird durch ein Sprühventil auf die Wand gesprüht |
Tapetenlöser | Zum Lösen der alten Tapete |
Winkelschleifer + Trennscheibe | Ablängen der Schnellputzleisten |
Eckschienenmörtel | Haftung der Schnellprofilleisten |
Mörtelkübel | Behältnis zum Anmischen des Putzes |
Handrührwerk | Rühraufsatz zum vermengen des Wassers mit Putzmaterial |
Kalkputz | Wird zum Verputzen von trockenen Räumen verwendet. |
Zementputz | Wird zum Verputzen von feuchten Räumen verwendet. Entzieht FeuchtigkeitAlkalischPilzhemmend |
Sanierputz | Wird zum Verputzen von nassen Wänden verwendet.Besonders für sehr feuchte Wände geeignetentzieht Feuchtigkeit |
Spachtel | Entfernen alter Farb- und Tapetenrest |
Handmeißel | Herausstemmen von feuchten oder porösen Stellen |
Grundierung | Vorbereitung und Absperren der Wand, bevor der Putz aufgetragen wird. |
Eckprofilleisten und Schnellputzleisten | Schutz der Kanten vor Beschädigung/Abnutzung Putz kann ebenmäßig aufgetragen werden Schiefe Wände ausgleichen |
Maurerkeller | Putz aus dem Eimer nehmen Auftrag des Putzes auf Glättekelle |
Glättkelle | Auftrag des Putzes auf Wand, verteilen und glatt schmieren |
Abziehlatte | Abziehen des Putzes, damit dieser eben und gleichmäßig wird. |
Fassadenspachtel | Abziehen der PutzmasseLeichtere Handhabung als Abziehlatte Kann in engeren und kleineren Bereichen verwendet werden |
Gitterrabot | Nachdem der Putz angezogen ist, wird der Gitterrabot verwendet, um den Putz zu glätten Entfernung der Sinterschicht Entfernen von überschüssigem Material |
Spachtelmasse | Verdichten der Fugen |
Schleifgitter | Glätten der Spachtelmesser über den Fugen |
FAQ-häufig gestellte Fragen
Ist es schwer zu verputzen?
Es ist nicht schwer zu verputzen. Um das Verputzen zu lernen, rühre ein wenig Putzmaterial mit Wasser an und trage den angemischten Putz auf einer Testfläche auf.
Diese Schritte helfen dir, Putz richtig zu verarbeiten:
1) Materialbedarf ermitteln
2) Raum leer räumen
3) Malervlies auslegen
4) Lampen und Steckdosen entfernen und abkleben
5) Alte Estrich- und Tapetenreste entfernen
6) Schnellputzprofile setzen
7) Eckschienen setzen
8) Putz auftragen
9) Putz abziehen
10) Fenster und Ecken verputzen
11) Werkzeuge reinigen
12) Putz anziehen lassen
13) Mit Gitterrabot glätten
14) Fugen verspachteln
Wie verputzt man eine Wand richtig?
So wird richtig verputzt:
1) Materialbedarf ermitteln
2) Raum leer räumen
3) Malervlies auslegen
4) Lampen und Steckdosen entfernen und abkleben
5) Alte Estrich- und Tapetenreste entfernen
6) Schnellputzprofile setzen
7) Eckschienen setzen
8) Putz auftragen
9) Putz abziehen
10) Fenster und Ecken verputzen
11) Werkzeuge reinigen
12) Putz anziehen lassen
13) Mit Gitterrabot glätten
14) Fugen verspachteln
Vor jeder Verarbeitung des Putzes sollten die Herstellerhinweise gelesen werden.
Was braucht man um eine Wand zu verputzen?
Diese Werkzeuge und Materialien braucht man, um eine Wand zu verputzen:
1) Laser-Entfernungsmessgerät
2) Igelwalze
3) Drucksprühgerät
4) Tapetenlöser
5) Eckschienenmörtel
6) Winkelschleifer und Trennscheibe
7) Handrührwerk
8) Mörtelkübel
9) Zementputz
10) Spachtel
11) Handmeißel
12) Grundierung
13) Eckprofilleisten
14) Schnellputzleisten
15) Maurerkelle
16) Glättkelle
17) Abziehlatte
18) Fassadenspachtel
19) Gitterrabot
20) Spachtelmasse
21) Schleifgitter
Um eine Wand zu Verputzen brauchst du folgendes Material:
– Kalkzementputz
– Zementputz
– Gipsputz
– Edelputz/Dekorputz
Kalkzementputz ist ein Material welches besonders für den Außenbereich verwendet wird. Zementputz eignet sich dagegen für besonders feuchte Wände und Räumlichkeiten. Gipsputz wird nur im Innenbereich verwendet und dient als Basis für Fliesen, Anstriche oder Tapeten.
Welcher Putz für Anfänger?
Für Anfänger eignet sich Zementputz. Dieser Putz ist für feuchte Räume geeignet und lässt sich leicht auftragen. Zum Verputzen benötigt man eine Maurerkelle (auch Dreieckskelle genannt) sowie eine Glättkelle. Mit Hilfe der Maurerkelle wird der Putz auf dem Maurerkübel genommen und auf die Glättkelle geschmiert. Der Putz wird nun mit der Glättkelle auf die zu verputzende Wand aufgetragen und verschmiert.
Dieser Artikel beschäftigte sich mit dem Thema: Verputzen für Anfänger (innen). Du hast erfahren, welche Materialien und Werkzeuge Anfänger benötigen und welche Schritte notwendig sind, eine Wand zu verputzen. Ist es schwer zu verputzen? Wir haben aufgeklärt!