Dieser Artikel beschäftigt sich mit dem Thema: Holz schleifen zum Streichen. Du erfährst, welche Körnung für die einzelnen Schleifschritte verwendet werden und wie du richtig Streichst. Was solltest du beim Streichen unbedingt beachten? Wir klären auf!
Holz schleifen zum Streichen
Welche Körnung wird für die unterschiedlichen Schritte verwendet?
Körnung | Schritt |
P16 – P 60 | Grobschliff |
P 60 – P 120 | Vorschliff |
P120 – P220 | Nachschliff |
P280 – P600 | Feinschliff / Endschliff |
Körnung P40
- Sehr grobes Schleifpapier
- Beseitigen hartnäckiger Beschichtungen
- Grobes ebnen der Holzoberfläche
Körnung P80
- Grobes Schleifpapier
- Zum Entfernen von alten Beschichtungen (z.B. Lack)
Körnung P100 – P150
- Einfaches glätten der Holzoberfläche
Körnung P180 – P240
- Feinschliff von Holzobjekten (z.B. Möbel, Türen, Fenster)
Körnung P320 und mehr
- Eignet sich, um Lackierungen besonders fein abzuschleifen (Nasschleifpapier bei Autolack)
Schleifpapier
Das richtige Schleifpapier ist essentiell für ein optimales Schleifergebnis.
Die Körnungszahl P gibt an, wie grob oder fein die Schleifkörner sind. Je höher die Körnungszahl P ist, desto feiner ist der Schliff.
Das Material der Schleifkörner unterscheidet sich in:
- synthetisches Schleifpapier
- braunes Aluminiumoxid, rotes Korund, graues Siliziumkarbid
- scharfes Schleifpapier
- lange Haltbarkeit
- Schleifpapier aus natürlichen Materialien
- nicht lang haltbar
- eher für weiches Holz geeignet
Streuung (= Dichte der Schleifkörner)
- offene Streuung
- Zwischenräume zwischen den Schleifkörnern
- für weiche Hölzer (Kiefer, Fichte)
- viel Abtrag beim Schleifen (Abtrag kann leichter entfernt werden, Schleifpapier setzt sich nicht so schnell zu)
- dichte Streuung
- für Hartholz, Lack
Werkzeug- und Materialliste
Material und Werkzeug | Erklärung |
Schwamm | Der Schwamm wird mit Wasser getränkt. Anschließend das Holz angefeuchtet. |
Schleifpapier | Körnung P120 P180P280 |
Schleifmaschine | Nach dem Wässern sowie nach jedem Lackanstrich muss die Oberfläche angeschliffen werden. |
Industriestaubsauger | Im Handwerk gilt: Wird mit Handbearbeitungsmaschinen gearbeitet, so müssen diese abgesaugt werden. Deshalb benötigst du unbedingt einen Industriestaubsauger, welcher an die Schleifmaschine geschlossen wird. Auf diese Weise wird der Holzstaub gleich aufgefangen und kann somit nicht deiner Gesundheit gefährden. |
Böcke | Auf die Böcke wird das Holzwerkstück gelegt. Nun kannst im Stand das Holz lackieren. Diese Arbeitshöhe schont den Rücken. |
Holz schleifen in 5 Schritten
Schritt | Beschreibung |
Vorbereitung | Entferne alle Metallzubehör, Nägel, Schrauben etc. Funken könnten entstehen, welche sich mit dem Schleifstaub entzünden. Ebenso kann sich das Schleifpapier an diesen aufhängen und anschließend reißen. Das Werkstück wird entweder auf die Werkbank oder auf den Arbeitsböcken fixiert oder eingespannt. Hierfür eignen sich Schraubstöcke, Zwingen oder Klemmen. |
Grobschliff | Beim Grobschliff gilt es darauf zu achten, dass die Schleifmaschine stetig in Bewegung bleibt. Bleibt die Schleifmaschine jedoch auf einer Stelle, so würde sie dort zu viel Material abtragen. Daher sollten die Bewegungen gleichmäßig sein. Für den Grobschliff wird eine Körnung P 16-60 verwendet. Dabei ist darauf zu achten, dass die Schleifrichtung parallel zur Maserung verläuft. Übe nur leichten Druck aus. So wird verhindert, dass sich Hitze oder Dellen im Holz entstehen. Beim Grobschliff des Holz schleifens nimmt das Schleifpapier viel Abrieb (alte Farbreste, etc.) auf. Wechsel das Schleifpapier regelmäßig, da dieser Abrieb die Oberfläche zerkratzen könnte. |
Vorschliff | Der Vorschliff erfolgt mit einer Körnung P 60-120 und ist nötig bei gehobelten und gefrästen Vollholzfächen sowie bei furnierten Oberflächen. Das Wässern erfolgt nach dem Vorschliff. Durch das Wässern werden die beim Schleifen eingedrückten Holzfasern aufgerichtet. Zudem werden Druckstellen “aufgequollen” und die mit Schleifstaub verschmutzten Poren gesäubert. Das Wässern erfolgt mit warmem Wasser und wird mit einem Schwamm oder Tuch nass auf die Holzoberfläche aufgetragen. Ein möglicher Wasserüberschuss wird anschließend mit dem ausgewrungenen Schwamm abgneommen. Damit sich das Holz nicht wirft, sollte Vorder- und Rückseite gewässert werden |
Zwischenschliff | Der Zwischenschliff wird mit einer Körnung P 120-220 bewerkstelligt. Die durch das Wässern aufgestellte Fasern werden geglättet. Schleife quer zur Faser und uebe wenig Druck aus. Anschließend wird der Holzstaub entfernt und ggf. wird nun die Holzoberfläche grundiert. |
Feinschliff | Der Feinschliff erfolgt mit der Körnung P 280-600. Es werden nun grundierte und zwischenlackierte Flächen geschliffen. Um eine optimal glatte Oberfläche beim Holz schleifen zu schaffen, wird parallel zur Faser mit leichtem Druck geschliffen. Sauge die Holzoberfläche kontinuierlich und wische sie mit einem sauberen und trockenem Lappen ab. |
Holz streichen
Holz streichen ist um einiges leichter sowie benötigst du nicht all zu viel Equipment. Holz lackieren kann leicht erlernt werden und kann von jedem Heimwerker oder Anfänger ausgeführt werden.
Das solltest du beim Streichen von Holz beachten:
- Holzoberfläche muss vor dem Lackieren vorbehandelt werden
- Alte Farbreste entfernen oder anschleifen
- Risse und Löcher reparieren oder zuspachteln
- Oberfläche des Holzes säubern und Staub entfernen
- Schleifregeln beachten
- Holz grundieren, wenn es sich um harzhaltiges Holz handelt
- Grundierung auch für Holz im Außenbereich verwenden
- Den Lack in mehreren Schichten auf das Holz auftragen
- Zuerst Fugen, Profile und schwer zugängliche Stellen lackieren (mit Pinsel) und erst dann die große Fläche
- Zwischen den Schichten die Oberfläche schleifen (Zwischenschliff Körnung P220)
- Immer in Faserrichtung lackieren
- Richtiges Werkzeug wählen (zum Lackieren Lackpinsel und Schaumwalze verwenden)
- Richtigen Lack wählen (Acryllack oder Kunstharzlack?)
- Erst wenn die erste Schicht vollständig getrocknet ist, kann sie angeschliffen werden
Holz lackieren » Schritt-für-Schritt-Anleitung
- Material- und Werkzeugliste
- Auswahl des richtigen Werkzeuges
- Vorbehandlung der Oberfläche
- Holz wässern
- Oberfläche in mehreren Schritten abschleifen (jeweils eine andere Körnung verwenden)
- Holzstaub entfernen
- Oberfläche grundieren
- Lackauftrag in mehreren Schichten
- Lack trocknen lassen
- Pinsel und Rolle auswaschen
Material- und Werkzeugliste
Material und Werkzeug | Erklärung |
Pinsel | Mit Hilfe des Pinsels können schwer zugängliche Stellen, Kanten oder Profile mit dem Lack gestrichen werden. Verschiedene Pinselgrößen erleichtern des Farbauftrag. |
Schaumrollen | Schaumstoffrollen sind am besten für das Auftragen von Lack geeignet. |
Lackierroller | Der Lackierroller hält die Schumstoffrolle. Die Handhabung ist leicht. |
Lackierset | Lackierrollen Farbwanne Stiel |
Rührstäbchen | Zum Umrühren der Farbe, denn die Pigmente |
Farbwanne | Der Lack wird in die Farbwanne gegossen. Nun kannst du Rolle mit dem Lack benetzen und ausrollen. |
Schwamm | Der Schwamm wird mit Wasser getränkt. Anschließend das Holz angefeuchtet. |
Schleifpapier | Körnung P120 P180P280 |
Schleifmaschine | Nach dem Wässern sowie nach jedem Lackanstrich muss die Oberfläche angeschliffen werden. |
Acryllack | Acryllack ist am besten für Holzoberflächen geeignet. |
Heißluftfön | Der Heißluftfön weicht alte Farbreste auf, welche anschließend mit Hilfe eines Spachtels gelöst werden können. |
Malerspachtel | Zum Lösen alter Farbreste, die mit dem Heißluftfön weich gemacht worden sind. Der kleine Spachtel eignet sich für schwer zugängliche Stellen und der große für großflächige Holzoberflächen. |
Auswahl des richtigen Werkzeuges
Bei der Auswahl des Lackierwerkzeuges sollte aus gute Qualität gesetzt werden. Denn oft kommt es vor, das sich beim Lackauftrag ein Haar löst und nun auf der Oberfläche klebt.
Werkzeug | Wofür geeignet? |
Flockwalzen | Acryllack |
Schaumwalzen | Kunstharzlack |
Pinsel mit Naturborsten Chinaborsten Schweineborsten | Lösungsmittelhaltige Farben und Lacke |
Pinsel mit Kunsthaarborsten | Wasserverdünnbarer Acryllack |
Lasurpinsel | Lasur |
Vor jedem Gebrauch sollte der Pinsel gründlich ausgewaschen werden, denn in ihm verfängt sich meist Staub oder andere Verschmutzungen. Lockere Borsten können leicht gelöst werden, indem du den Pinsel über eine Oberfläche streichst.
Oberfläche vorbehandeln
- Alte Verschmutzungen entfernen (Heißluftfön, Schleifmaschine, Abbeizer, etc.)
- Holzoberfläche wässern
So wird das Holz gewässert:
- Oberfläche von Staub bereinigen
- Einen Schwamm mit Wasser tränken
- Nun Holzoberfläche wässern
- Zu viel Wasser gleichmäßig entnehmen. Dafür den Schwamm über ein Waschbecken ausdrücken und anschließend den Überschuss mit dem Schwamm aufnehmen
Das Wasser sollte auf der Oberfläche gleichmäßig verteilt werden, da sich ansonsten Flecken bilden können. Bevor geschliffen werden kann, muss das Holz vollständig durchtrocknen.
Lack auftragen
Der Auftrag des Lackes geschieht in 3 Schichten:
- Voranstrich
- Zwischenanstrich
- Schlussanstrich
Zuerst werden die Kanten und unzugängliche Stellen, wie beispielsweise Profile oder Fugen, mit einem Pinsel gestrichen. Auf großen Flächen wird der Lack mit einer Schaumstoffrolle aufgetragen sowie vertrieben, wobei immer in Faserrichtung gestrichen werden sollte.
Lack auftragen:
- Mit dem Pinsel 2 Bahnen auf die Fläche auftragen
- Anschließend mit einer Schaumrolle dieser “vertreiben”:
- Die Farbe quer und längs zur Oberfläche verstreichen
- Keinen neuen Lack aufnehmen, erst, wenn die Bahnen verschlichtet worden sind
- Pinsel nicht komplett in die Farbe tauchen, sondern bis zur Borstenhöhe
Dieser Artikel beschäftigte sich mit dem Thema: Holz schleifen zum Streichen. Du hast erfahren, welche Körnung für die einzelnen Schleifschritte verwendet werden und wie du richtig Streichst. Was solltest du beim Streichen unbedingt beachten? Wir haben aufgeklärt!